Mutmaßlicher Terrordrahtzieher Abdelhamid Abaaoud war mehrfach in Deutschland. Noch vor etwa zwei Monaten tourte er nachweislich durch Deutschland und Österreich. Am 9. September ist er aus der Bundesrepublik kommend mit zwei Begleitern nach Oberösterreich eingereist.
Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud, war mehrfach in Deutschland. SPIEGEL ONLINE erfuhr, kontrollierte ihn die Bundespolizei am 20. Januar 2014 am Flughafen Köln/Bonn, als er von dort nach Istanbul fliegen wollte. Den Beamten erzählte er, er wolle Freunde und Verwandte in der Türkei besuchen und anschließend wieder zurück nach Köln reisen. Doch die Tour zurück erfolgte offenbar dann auf anderen Wegen.
Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, hatte sich Abaaoud bereits 2007 einmal in Köln aufgehalten. Er soll seinerzeit bei der Stadt ein Ausfuhrkennzeichen für ein großes Fahrzeug beantragt haben. Die Hintergründe seines damaligen Besuchs sind aber vollkommen unklar. "Wir können uns darauf derzeit keinen Reim machen", sagt ein Ermittler.
Noch vor etwa zwei Monaten tourte Abaaoud nachweislich durch Deutschland und Österreich. Er sei am 9. September aus der Bundesrepublik kommend mit zwei Begleitern nach Oberösterreich eingereist, sagte ein Sprecher des Wiener Innenministeriums vor einigen Tagen.
Abdelhamid Abaaoud galt als gefährlichster Extremist Belgiens und als Schlüsselfigur des Terrors von Paris. Der in Anderlecht geborene Islamist war der mutmaßliche Organisator der Anschläge, die Sicherheitskräfte fahndeten daher intensiv nach ihm. Ein siebenstündiger Polizeieinsatz am Mittwochmorgen in der nördlich von Paris gelegenen Vorstadt Saint-Denis galt auch ihm. Bei der dramatischen Aktion wurden Abaaoud und zwei mutmaßliche Komplizen getötet, acht Verdächtige konnten festgenommen werden.