Lieber Leser,
die auf Immobilienfinanzierungen spezialisierte Aareal Bank hat ihre Bücher geöffnet und die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt. Demnach schrumpfte der operative Gewinn 2016 um fast 25 Prozent auf 366 Mio. Euro (Vorjahr: 470 Mio. Euro). Allerdings sieht die Sache schon ganz anders aus, wenn man die jeweiligen Sondereffekte herausrechnet. Im Jahr 2015 wirkte sich der Verkauf der WestImmo mit satten 150 Mio. Euro positiv auf das Betriebsergebnis aus, im vergangenen Jahr spülten der Verkauf des schwedischen Immobilienunternehmens Aqvatrium und der positive Ausgang eines Rechtsstreits insgesamt 89 Mio. Euro in die Kassen. Bereinigt um die jeweiligen Sondereffekte fällt das Minus mit gut 13 Prozent moderat aus.
Lage bleibt angespannt
Auch im laufenden Jahr rechnet das Management um Vorstandschef Hermann Merkens angesichts eines weiterhin schwierigen Marktumfeldes mit einem Ergebnisrückgang auf 260 bis 300 Mio. Euro. Dies liege vor allem an den anhaltenden Niedrigzinsen. Zum einen verdient die Bank im Tagesgeschäft weniger Geld, zum anderen nutzten viele Darlehensnehmer das Zinsumfeld zur vorzeitigen Tilgung. Im Zuge dessen geht das im MDAX gelistete Geldhaus für 2017 auch von einem schwächeren Kredit-Neugeschäft aus. Konkret werden 7 bis 8 Mrd. Euro erwartet nach 9,2 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Um die Abhängigkeit vom Zinsumfeld zu reduzieren, soll in diesem Jahr mit dem Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts die Transformation der Bank weiter vorangetrieben werden.
Ein Blick an die Börse
Anleger reagierten zerknirscht und schickten den Anteilsschein in den Keller. Dabei dürfen sich die Aktionäre über eine üppige Gewinnbeteiligung freuen. Für 2016 sollen die Dividenden von 1,65 Euro auf 2,00 angehoben werden.