Die Gefahr eines Bankrotts Deutschlands steigt. Das signalisieren die CDS Prämien. Andere Länder sind schon längst im roten Bereich. Ist eine Rettung möglich oder gehen wir mit den anderen unter? Fünf Euro-Staaten in der Top-Ten Pleite-Hitparade.
Der Markt für Credit Default Swaps (CDS) - Versicherungsprämien für Kredite - signalisiert Ungemach für Deutschland. Innerhalb nur eines Monats sind die CDS-Prämien um 50% gestiegen. Deutschland CDS notierten im April noch bei 70 Basispunkten und kletterten nun auf 102 - ein Plus von rund 50%. Tendenz steigend. Das CDS-Niveau ansich ist zwar derzeit nicht akut bedrohlich, jedoch die Anstiegsgeschwindigkeit ist das Problem.
Damit wird Deutschland mit in den Abgrund gerissen von beispielsweise Spanien, deren CDS von 355 auf 600 stiegen - fast eine Versdoppelung. CDS von 600 signalisieren eine hohe Pleitewahrscheinlichkeit.
Damit sind in der Eurozone gleich fünf Staaten de facto pleite. Der "Souvereign Risk Monitor" des US-CDS-Spezialisten CMA zeigt in der Hitliste der zehn höchsten Pleitewahrscheinlichkeiten weltweit: Griechenland, Zypern, Portugal, Irland und seit einigen Tagen auch neu: Spanien.
Die Probleme in der Eurozone reflektiert auch der Kurs zum Dollar. Manche Experten gehen davon aus, dass demnächst Parität droht: 1 Dollar = 1 Euro.
Was bei Spanien noch erschwerend hinzukommt, sind die Schwierigkeiten in Südamerika. Argentinien steht auf Platz 4 der Pleitewahrscheinlichkeit. Die traditionell starken Bindungen zu dem Land könnten die Probleme in Madrid zusätzlich verschärfen.
Nicht viel besser sieht es aus bei den Banken der Südschiene. Angesichts der Gesamtlage kann es nicht verwundern, dass auch hier die CDS eine sehr hohe Pleitewahrscheinlichkeit signalisieren. Spitzenreiter: Unicredit, Banco Popolare - aber auch bei den französischen Banken sieht es aktuell nicht gut aus. Tendenz: Bankrott.
Die Versicherungsprämien der Deutsche Bank sind zwar auch gestiegen, jedoch hält sich der Anstieg in Grenzen. Bei der Commerzbank scheint es jedoch weiterhin auch Schwierigkeiten zu geben. Mit einer CDS-Prämie von rund 300 zeigt die Bank einen Anstieg von 50% in den letzten Wochen - kein gutes Zeichen, wie man auch an den Kursen der Aktie deutlich ablesen kann.
Unter den US-Banken steht derzeit Morgan Stanley am schlechtesten da mit einer CDS-Prämie von 434 Punkten - das entspricht Südschienen-Status. Die Versicherungsprämien für JP Morgan sind dagegen noch im grünen Bereich und stehen mit 154 Basispunkt weltweit ganz gut da - allerdings gab es auch hier in letzter Zeit einen starken Anstieg.
Souvereign Risk Monitor und CDS-Prämien siehe: www.cds-info.com