Irland will sein Bailout nachverhandeln, nachdem Spanien den Jackpot genackt hat und 100 Milliarden für lau aus dem Rettungschirm für die Banken bekommt - ohne irgendwelche Auflagen. Der "Spailout" ist Wegebereiter für grenzenlosen Betrug und Moral Hazard in der Euro-Zone.
Die Tinte unter dem 100 Millardengeschenk aus Brüssel für Spanien ist noch nicht trocken, da meldet sich Irland und will seinen Bailout nachverhandeln. Hintergrund: Spanien erhielt das Geld ohne irgendwelche Auflagen um die Banken zu "retten". Irland dagegen hatte angeblich auch nur ein "Bankproblem", welches aber erheblich geringer war als die spanische Bankenmisere. Um Geld zu erhalten, musste Dublin ein großes Sparprogramm auflegen und sich Bedingungen aus Brüssel und IWF beugen. Nicht so Spanien, ein Land, welches nun eine bedeutend höhere Hilfssumme erhält.
Die Nachrichtenagentzur AFP meldet heute, dass Irland seinen Bailout beim nächsten Treffen der Euro-Zonen-Finanzminister zur Sprache bringen will. Das Land fordert nun die gleichen Bedingungen wie Spanien: Geld ja, Auflagen nein.
Peter Boehringer von der DEG kommentiert den Vorgang wie folgt:
Die den spanischen Banken nun bewilligten 100 Mrd EUR sind natürlich nur der Anfang. Das Sechsfache dürfte im Falle Spaniens locker realistisch sein – dies unterstellt gerade einmal einen Ausfall der spanischen Immokredite von nicht einmal 20%!
Und dabei ist das Moral Hazard Risiko noch gar nicht berücksichtigt. Wir kennen es von der Kindererziehung: „Wenn DER Geld einen Lutscher geschenkt bekommt, will ich das auch. Wenn DIE nicht mehr arbeitet Hausaufgaben macht und trotzdem konsumieren Fußball im Fernsehen schauen darf, will ich das auch!“. Moral Hazard ist das absolut unausweichliche Kennzeichen jedes Schlendrians Sozialismus – so auch dieses Schulden-Transfer-Sozialismus für die komplett überschuldeten aber doch sakrosankten Banken!
Was Spanien recht ist (Bailout nur für die Bankinstitutionen statt direkt für die Menschen und ihre Spareinlagen, Bailout ohne Bedingungen und ohne IWF), wird Irland billig sein. Dann Griechenland, dann Italien, dann…
Es wird in EU-Absurdistan immer attraktiver, vom Zahler- zum Empfängerland zu wechseln. Und wenn Deutschland das am Ende auch merkt und auch noch ausfällt, muss die Republik Malta zusammen mit Luxemburg dann die gesamte Eurorettung finanzieren. Und Malta und Luxemburg werden auch hochproduktiv ganz Europa mit allen benötigten Waren versorgen. Ganz bestimmt…