Der Berliner Senat steht offenbar in Verhandlungen mit einer großen Hotelkette über die längerfristige Anmietung von 10.000 Hotelplätzen für Flüchtlinge. Kosten: 600 Mio. Euro oder: 18000 Euro pro Flüchtling pro Jahr.
Der Berliner Senat steht offenbar in Verhandlungen mit einer großen Hotelkette über die längerfristige Anmietung von 10.000 Hotelplätzen für Flüchtlinge. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Demnach gehe es um 22 Hotels der Gesellschaft Grand City Hotels (GCH). Für die Hotelkette verhandele eine in London ansässige Firma, die Hampton Holding Ltd., mit dem Berliner Senat.
Laut FAZ verlangt der Anbieter je Platz und Nacht eine Miete von 50 Euro, also etwa 1500 Euro im Monat und 18.000 Euro jährlich.
Auch ein "All inclusive"-Programm für die Betreuung und Integration werde angeboten. Da der Senat dem Vernehmen nach Interesse an einer mehrjährigen Laufzeit des Mietvertrags hat, liefe es auf ein Volumen von mindestens 600 Millionen Euro hinaus, sagte ein mit den Verhandlungen vertrauter Senatsbeamter der Zeitung. Er sehe die Höhe der Miete kritisch.
Die Hotels der Mittelklasse würden teilweise unter den Namen Holiday Inn oder Wyndham betrieben. Zu den Objekten zählen dem Bericht zufolge das Hotel Berlin Mitte, das Berlin City East und das City West. Eine Senatssprecherin sagte auf Anfrage der Zeitung, die Verhandlungen seien "schwierig".
Es wäre nicht das erste Mal, dass in der Hauptstadt größere Hotels komplett in ein Flüchtlingsheim umgewandelt werden. Vor kurzem etwa hat Berlin das ehemalige Best Western Hotel "President" in Schöneberg angemietet.
Zusätzlich zur üppigen MIete zahlte der Senat dem Betreiber eine Ablöse von 400.000 Euro für das Mobiliar des "President" – „ohne TV-Geräte“, wie der Mietvertrag penibel vermerkt. Eigentümer des ehemaligen Hotels ist eine Aska Germany GmbH. Deren Geschäftsführer Ramazan Aslan und Lara Antalya dürften sich über das Geschäft gefreut haben, der ihren 182 Zimmern für zwei Jahre eine vollständige Auslastung garantiert.