Die große Mehrheit der Deutschen ist damit einverstanden, dass zuerst Risikogruppen, Ärzte und Pflegepersonal sowie Mitarbeiter in der Daseinsvorsorge gegen das Coronavirus immunisiert werden, sobald ein Impfstoff zugelassen wird. 93 Prozent stimmen somit einem gemeinsamen Positionspapier die Ständigen Impfkommission, des Deutsche Ethikrats und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina zu, vier Prozent der Befragten halten diese Impfstrategie für nicht angemessen, ist das Ergebnis einer Infratest-Umfrage für den ARD-"Deutschlandtrend". In dieser Woche meldete ein deutsches Pharmaunternehmen, dass es demnächst die Zulassung für einen Corona-Impfstoff beantragen wird.
Aktuell geht die Impfbereitschaft in Bezug auf Corona etwas zurück. Im August gaben 44 Prozent an, sich auf jeden Fall impfen zu lassen, sollte ein Impfstoff vorliegen, momentan sagen das 37 Prozent. Aktuell bezeichnen 34 Prozent ihre Impfung als wahrscheinlich (+4 Punkte im Vgl. zu August). 29 Prozent der Bundesbürger signalisieren, sich wahrscheinlich nicht (14 Prozent, +2) bzw. auf gar keinen Fall (15 Prozent, +3) impfen lassen zu wollen. Überdurchschnittlich offen für eine Corona-Impfung sind insbesondere die Älteren. Die aktuellen Corona-Maßnahmen (Schließung von Restaurants, Bars und Kneipen ebenso wie von Kultureinrichtungen wie Museen und Theater, Verbot von Amateur- und Freizeitsport und touristischen Übernachtungen) bewertet gut die Hälfte der Bundesbürger als angemessen (54 Prozent, -2 im Vgl. zur Vorwoche). Kaum verändert bleibt mit 18 Prozent (+2) die Zahl derer, denen die Auflagen nicht weit genug gehen. Nach wie vor gehen für ein Viertel (26 Prozent, +2) die neuen Einschränkungen zu weit. Mehrheitlich gestützt werden die aktuellen Maßnahmen in den Wählermilieus von Grünen (70 Prozent), Union und SPD (jeweils 66 Prozent). Von übertriebenen Schritten sprechen dagegen insbesondere die Anhänger von AfD (56 Prozent) und FDP (51 Prozent). Aktuell äußern 44 Prozent der Befragten Sorgen, dass sie sich selbst oder Familienmitglieder mit Corona infizieren könnten (15 Prozent sehr große Sorgen, 29 Prozent große Sorgen). Mitte Oktober hatten 37 Prozent Sorge vor einer Ansteckung. Aktuell haben 38 Prozent weniger große Sorgen und 17 Prozent keine Sorgen, sich anzustecken. Für die Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest vom 09.11.2020 bis 10.11.2020 insgesamt 1.004 Wahlberechtigte in Deutschland.
Foto: Alte Frau mit Mundschutz, über dts Nachrichtenagentur