Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat sich gegen Schulschließungen ausgesprochen. Man werde bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit der Bundeskanzlerin in der kommenden Woche über die Schulen sprechen, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe). Bei ihm im Land aber seien 90 Prozent der Schulen im vollen Regelbetrieb, das sei mit anderen Bundesländern nicht vergleichbar.
"So lange es verantwortbar ist, wollen wir, dass Schulen auf jeden Fall Präsenzunterricht machen und Kitas geöffnet bleiben. Da gibt es bei uns auch keine anderen Überlegungen", sagte er. Zuletzt war bekannt geworden, dass immer mehr Schüler und Lehrkräfte in Quarantäne sind, und der Druck auf die Schulen in der Pandemie zunimmt. Man werde in der nächsten Runde eine erste Bewertung vornehmen, wie die aktuellen Maßnahmen gewirkt hätten, sagte Günther. Es sei noch zu früh, darüber zu reden, wie es nach dem 29. November weitergeht. "Denn aufgrund des Inkubationszeitraums können sich die MPK-Beschlüsse des Teil-Lockdowns noch nicht wirklich in den Zahlen niederschlagen", sagte er. "Bei uns im Land sind die Zahlen leicht rückläufig, aber auch nicht so stark, um bereits wieder Öffnungen verantworten zu können." Man müsse abwarten. Mit Blick auf die in Nerzen mutierten Coronaviren im Nachbarland Dänemark äußerte sich Günther gelassen. "Mit Blick auf die klaren Reaktionen, welche die dänische Regierung veranlasst hat, habe ich Vertrauen", sagte er der FAZ. "Ich denke, die Lage ist gut im Griff und es sind keine weiteren einschränkenden Maßnahmen notwendig." Großbritannien hatte hingegen nach Bekanntwerden der Nerz-Mutationen ein Einreiseverbot für dänische Staatsbürger erlassen.
Foto: Schule mit Corona-Hinweis, über dts Nachrichtenagentur