Die kommunalen Verkehrsbetriebe rechnen wegen der Coronakrise im kommenden Jahr mit knapp 3,6 Milliarden Euro weniger Einnahmen aus dem Ticketverkauf im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor der Coronakrise. Diese Summe nannte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Die 450 Unternehmen des Nahverkehrs erwarten, dass Bund und Länder das Defizit ausgleichen werden.
Im Frühsommer hatten Bund und Nahverkehrsunternehmen ein staatliches Hilfspaket von fünf Milliarden Euro vereinbart. Bund und Länder wollten davon jeweils die Hälfte tragen. Dieses Geld wird nach den jüngsten Berechnungen des Verbands bis April 2021 reichen, weil das Defizit in diesem Jahr nicht ganz so hoch ausfallen wird wie befürchtet. Deshalb müsste der Staat 2021 laut VDV nur noch rund zwei Milliarden Euro nachschießen. Der Verbandschef sieht darin eine "moderate Aufstockung", weil die Unternehmen die öffentliche Mobilität aufrechterhielten. "Jeder, der zu seinem Arbeitsplatz muss, für den fährt auch weiterhin morgens der erste Bus und abends die letzte Bahn", sagte Wolff. "Wir werden frühestens 2022 zur Normalität zurückkehren."
Foto: Bushaltestelle, über dts Nachrichtenagentur