Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Europäische Kommission auf, sich für eine sehr viel ambitioniertere Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) einzusetzen, die mit den Zielen ihres eigenen Green Deal im Einklang steht. "Mit dem Green Deal hat die EU-Kommission ein umfassendes Aktionsprogramm vorgelegt, um mit Klima- und Umweltschutz aus der aktuellen Wirtschaftskrise zu kommen. Daran muss sie sich jetzt auch messen lassen", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner am Mittwochvormittag.
Wenn die Kommission jetzt nicht ambitioniert nachverhandle, konterkariere sie die eigenen Klima- und Biodiversitätsziele. "Das erste große Projekt unter dem Schirm des Green Deal darf nicht scheitern." Momentan setzen sowohl EU-Kommission, Ministerrat und das Europäische Parlament auf eine Zwei-Säulen Architektur. Die erste Säule bilden die Direktzahlungen an die Landwirte, die zweite Säule umfassen Förderprogramme für nachhaltige Bewirtschaftung und ländliche Entwicklung. "Wir brauchen eine Agrarreform, die zum Klimaschutz beiträgt und die natürlichen Lebensgrundlagen schützt. Der Green Deal der EU-Kommission bietet dazu die Blaupause", so Müller-Kraenner. Wenn im Trilog mit Agrarministern und Europaparlament über die nächste Förderphase der EU-Agrarpolitik kein Kompromiss erreicht werden könne, der mit den Zielen des Green Deal vereinbar sei, "dann sollte die Kommission ihren ursprünglichen Vorschlag zur Agrarreform zurückziehen, um einen Neuanfang zu ermöglichen", sagte der DUH-Bundesgeschäftsführer. "Lieber ein Ende mit Schrecken als eine weitere siebenjährige Agrarförderperiode, die das kontraproduktive System der Direktzahlungen auf Kosten von Steuerzahler und Natur fortführt."
Foto: Bauer auf Traktor, über dts Nachrichtenagentur