IWF fordert von Europäern mehr Schuldenerleichterungen für Griechenland – 30 Jahre Stundung. Andere Möglichkeiten seien jährliche „Transfers“ der Euro-Staaten an Griechenland oder ein echter „Schuldenschnitt“.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Nachbesserungen beim geplanten Rettungsprogramm für Griechenland gefordert. Das geht aus einer aktuellen Analyse zur Schuldentragfähigkeit hervor, die dem Handelsblatt (Mittwochsausgabe) vorliegt. Darin warnt der Währungsfonds, dass die Schulden Griechenlands in den kommenden zwei Jahren auf nahe 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) klettern werden. Zudem listet er auf den vier Seiten Risiken auf, die den Finanzbedarf in den kommenden Jahren über die geplanten 85 Milliarden Euro weiter erhöhen könnten. So könnten die Banken möglicherweise noch mehr als die veranschlagten 25 Milliarden Euro benötigen, heißt es
Der IWF fordert von den Euro-Staaten deshalb weitere Zugeständnisse. „Die dramatische Verschlechterung der Schuldentragfähigkeit macht Schuldenerleichterungen in einer Größenordnung notwendig, die weit über das hinausgehen, was bisher in Erwägung gezogen wurde und was vom ESM vorgeschlagen wurde“, heißt es in dem Papier
Eine Option sei „eine sehr dramatische Verlängerung der Stundungszeiträume“, schreibt der IWF. Denkbar seien „30 Jahre“. In diesem Zeitraum würde Athen weder die alten noch die neuen Rettungskredite tilgen müssen. Auch Zinsen würden gestundet. Andere Möglichkeiten seien jährliche „Transfers“ der Euro-Staaten an Griechenland oder ein echter „Schuldenschnitt“, heißt es in dem Papier.