Mehrere Reden Steinbrücks von Finanzinstituten aus der Schweiz und Liechtenstein mitfinanziert. Als heikel gilt vor allem die Teilnahme Steinbrücks am „Zukunftskongress“ des Strukturvertriebs AFA.
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück drohen bei einer Veröffentlichung seiner Nebeneinkünfte weitere Unannehmlichkeiten. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS berichtet, haben auch Finanzinstitute aus der Schweiz und Liechtenstein zumindest indirekt mehrere Auftritte des früheren Bundesfinanzministers als Redner finanziert. Als heikel gilt vor allem die Teilnahme Steinbrücks am „Zukunftskongress“ des Strukturvertriebs AFA, der vergangenen November in Berlin stattfand.
Denn die AFA ist eng mit dem führenden Liechtensteiner Lebensversicherungsunternehmen Prisma Life verbunden. Dessen Chef Markus Brugger wirbt für seine Produkte vor deutschen Kunden gerne mit folgendem Versprechen: „Wir bauen dazu gewisse liechtensteinische Vorteile wie das Versicherungsgeheimnis, das dem Schweizerischen Bankgeheimnis weitestgehend entspricht.“
SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte Schweizer Banken unter anderem wegen Umgehungsgeschäften mit Lebensversicherungen aus Liechtenstein in die Nähe von Organisierter Kriminalität gerückt.
Nach einer Emnid-Umfrage für FOCUS sind knapp zwei Drittel der Deutschen dafür, dass Steinbrück seine Nebeneinkünfte für Reden und Vorträge veröffentlicht. 65 Prozent beantworteten eine entsprechende Frage mit ja. 28 Prozent der Befragten antworteten mit nein. Sieben Prozent machten keine Angaben oder sagten, sie wüssten es nicht.
Das Meinungsforschungsinstitute TNS Emnid befragte in einer Blitzumfrage für FOCUS am 4. Oktober 502 Bundesbürger.