QE3 drückt Gold und Dollar. Goldpreis fällt unter 1.700 USD je Feinunze trotz Ausweitung der Anleihenkäufe der US-Notenbank Fed.
von Commerzbank Commodity Research
Die Entscheidung der US-Fed, ihre expansive Geldpolitik beizubehalten und die Anleihenkäufe sogar noch auszuweiten, konnte dem Goldpreis nicht auf die Beine helfen. Zum einen hat die Fed die Zinsen weiter nahe Null belassen. Zum anderen hat sie angekündigt, im nächsten Jahr das „QE3“-Programm um 45 Mrd. USD auf nunmehr 85 Mrd. USD monatlich auszuweiten, um den Effekt der in diesem Monat auslaufenden „Operation Twist“ auf den langfristigen Hypothekenzins aufrecht zu halten.
Soweit so gut. Allerdings hat die Fed gleichzeitig angekündigt, die Zinsentscheidung an zwei feste Marken zu knüpfen. Zum einen soll der Schwellenwert von 6,5% bei der US-Arbeitslosenquote, zum anderen die Inflationsrate von maximal 2,5% im Auge behalten werden. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Fed verspätet auf die aufkeimenden Inflationsgefahren reagieren wird.
Deshalb sehen wir den aktuellen Preisrückgang bei Gold unter die psychologisch wichtige Marke von 1.700 USD gelassen und führen diesen vor allem auf eine höhere Risikobereitschaft der Anleger zurück. In dieser Situation dürfte der sichere Hafen Gold eher weniger nachgefragt sein. Außerdem ist die Positionierung der Finanzinvestoren bei Gold an der COMEX nach wie vor recht optimistisch, was starken Preisanstiegen im Wege steht. Im Laufe des nächsten Jahres rechnen wir aber vor allem dank einer ultra-lockeren Geldpolitik der führenden Zentralbanken mit den neuen Rekordpreisen für Gold.