Finanzministerium denkt über Schuldenrückkaufprogramm für Griechenland nach. Nach der Operation, so die Hoffnung des Finanzministeriums, wäre Griechenland fast schon wieder in der Lage, sich selbst Geld an den Märkten zu besorgen.
Entgegen bisheriger Bekundungen bereitet das Bundesfinanzministerium (BMF) von Ressortchef Wolfgang Schäuble (CDU) ein Rückkaufprogramm für griechische Staatsanleihen vor, das berichtet der SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe. Dabei soll sich die griechische Regierung Geld beim ständigen Rettungsschirm ESM leihen, mit dem sie eigene Anleihen zum aktuellen Kurs zurückkauft. Im Schnitt rangieren die Papiere derzeit bei einem Kurs von 25 Prozent ihres Nennwerts.
Mit jedem geliehenen Euro könnten auf diese Weise vier Euro Altschulden vom Markt genommen werden. Mit einem Einsatz von zehn Milliarden Euro, so die Überlegungen des BMF, ließe sich die Altschuldenlast Griechenlands um 40 Milliarden Euro mindern. Um diese Quote zu erreichen, sollen Gespräche mit den Investoren geführt werden, damit sie sich tatsächlich mit einem Viertel ihrer Forderungen abfinden. Nach der Operation, so die Hoffnung des Finanzministeriums, wäre Griechenland fast schon wieder in der Lage, sich selbst Geld an den Märkten zu besorgen.