Die Banken werden derzeit von allen Seiten in die Zange genommen: Politik, Basel III, stärkere Regulierung aller Orten und mögliche Zwangsunion mit den europäischen Pleitekandidaten. Besonders der Kurs der Commerzbank lässt nichts Gutes erahnen.
In den Chefetagen deutscher Banken sieht man offenbar schwarz für die Zukunft. Manch einer spricht hinter vorgehaltener Hand, dass die Politik die Banken "kaputt reguliert". Immer stärkere Vorschriften, höhere Eigenkapitalforderungen und sinkende Bonität machen den Kredithäusern zu schaffen. Was die Politik aber offenbar übersieht: die Banken als Agenten des Geldsystems dürfen in ihrer Kreditvergabe nicht eingeschränkt werden. Andernfalls kommt es zu einem deflatorischen Schock.
Wie es um die Banken allgemein bestellt ist, kann bereits an der Kursentwicklung abgelesen werden. Hatte man bei der Commerzbank noch vor wenigen Monaten das Gefühl, dass Deutschlands zweitgrößtes Bankhaus über'n Berg ist, so mehren sich die sorgenvollen Mienen auf dem Parkett: Allgemein wird davon ausgegangen, dass bei einem Konjunktureinbruch die Commerzbank am gefährdesten ist. Kredite des Bankhauses sind Gerüchten zufolge besonders wackelig. Commerzbank ist angeblich auch Hauptfinanzierer von Air Berlin. Und Deutschlans zweitgrößte Fluggesellschaft kämpft bekanntlich auch mit dem Überleben.
Aber auch die Deutsche Bank hatte in letzter Zeit mit Kursrückgängen zu kämpfen. Dahinter steckt die Auffassung, dass es Banken in Zukunft nicht leicht haben werden. Politik, Basel III, stärkere Regulierung aller Orten und mögliche Zwangsunion mit den europäischen Pleitekandidaten sind kein gutes Omen. Hinzu kommen noch mögliche Schadensersatzforderungen wegen der Libor-Affäre. In diesem Zusammenhang drohen sogar Rückstufungen in der Bonität. Keine gute Aussichten - nicht nur für deutsche Banken.