Für die Linken gibt es nichts Wichtigeres als den Staats-Apparat, der den Reichen nimmt und das Geld an die Armen verteilen möchte. Die linken Bürgerausplünderer drehen nun völlig durch.
von Peter Ziemann
Für die Linken gibt es nichts Wichtigeres als den Staats-Apparat, der den Reichen nimmt und das Geld an die Armen verteilen möchte. Solche Gerechtigkeits-Debatten kommen immer besonders gut in solchen Ländern an, wo der Neid auf den besser verdienenden Nachbarn besonders stark ausgebreitet ist.
Deutschland ist beispielsweise eine solche durch jahrzehntelang angezüchtete Neidkomplexe zerfressene Gesellschaft. Wie der Pawlowsche Hund reagiert man auf Reflexe aus der Nachbarschaft – das plötzlich auftauchende größere Auto, ein Urlaub, den man sich selber nicht leisten kann ... Sofort wird Foul geschrien, denn was nicht sein darf, kann auch nicht sein. Die hiesige Neidkultur geht sogar soweit, dass man sich hoch verschuldet, nur um nicht in den Verdacht zu kommen, man sei gegenüber der Nachbarschaft gesellschaftlich minderbemittelt. Da Viele so denken und danach handeln, sehen wir überteuerte Häuser und Eigentumswohnungen, Protzwagen und natürlich den vermeintlich standesgemäßen Urlaub.
Solche Bürger braucht die demokratische Gesellschaft. Denn während sie in die Kreditfalle tappen, werden sie immer abhängiger von ihren bisherigen Einkünften. Und müssen immer mehr schaffen, ohne dass sie etwas Bleibendes zustande bringen. Der Neidbürger ist schließlich in seinem Hamsterrad gefangen.
Wenn es dann um die höhere Besteuerung der Reichen geht, dann gilt das bekannte Sankt-Florian-Prinzip – verschon mein Haus und zünde andere an. Denn keiner fühlt sich in einer solchen Gesellschaft als der Reiche; denn praktischen allen wird von unseren Politikern suggeriert, dass sie die eigentlich Minderbemittelten seien.
Dass sie am Ende dennoch mehr zahlen müssen, weil der Staats-Apparat gar nicht das Ziel hat, zu Gunsten der Armen umzuverteilen, sondern nur mit noch mehr Personal und noch mehr Gesetzen seine eigene Macht zum Vorteil der demokratischen Gesellschafts-Zersetzer auszuweiten, das wollen die Bürger natürlich nicht sehen. So muss der Hamster eben noch mehr strampeln ...
Bislang gab es diese Art der Neidkultur in den Vereinigten Staaten von Amerika nicht. Dort war man stolz auf den Nachbarn, der es zu etwas gebracht hatte. Man sah das sozusagen als den eigenen Ansporn, ihm es eventuell nachzumachen oder sogar noch besser zu werden.
Das sind im Vergleich zu Deutschland, aber auch den Großteil der anderen westlichen Staaten Europas positive Energien, die dadurch geweckt werden.
Deshalb ist es verwunderlich, dass der linke US-Professor Paul Krugman in der New York Times vom 18. November unter dem Titel The Twinkie Manifesto eine Lanze für die praktische Komplett-Enteignung bestimmter Einkommensgruppen brach: Yet in the 1950s incomes in the top bracket faced a marginal tax rate of 91, thats right, 91 percent, while taxes on corporate profits were twice as large, relative to national income, as in recent years.
91 Prozent Einkommenssteuer – die linken Bürgerausplünderer drehen nun völlig durch.
Dass es Krugman wirklich um die Rückkehr zu den goldenen Zeiten eines bescheidenen Lebens für die Oberen der Gesellschaft geht, manifestiert er mit der folgenden Aussage in seinem Beitrag: ... by 1955 the typical executive, Fortune claimed, lived in a smallish suburban house, relied on part-time help and skippered his own relatively small boat.
Da haben wir es wieder einmal – die Religion, dass alle Menschen gleich seien, soll notfalls mit brutaler Steuermacht durchgesetzt werden. America in the 1950s made the rich pay their fair share – das ist Krugmans Weg zurück in die Nachkriegs-Gesellschaft.
Die Philosophie dabei ist klar: Nicht das Geleistete steht dem Einzelnen zu – sondern ein Großteil dieser Leistung soll vom räuberischen Staat unter dem Motto eines fairen Anteils genommen werden. Dass er dabei auf Obama hofft, kann man seinem abschließenden Satz entnehmen: And we can do that again.
Die Umverteiler haben derzeit Oberwasser. Dabei gibt es dafür eigentlich keinen Grund: Denn das ihrer Ideologie zugrundeliegende keynesianische Modell, das mit Schulden und Gelddrucken die Krisen über Jahrzehnte wegzuzaubern glaubte, ist gescheitert. Und wird eine Megakrise hervorrufen, bei der die Depressionen der zwanziger und dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts wie Kindergeburtstage aussehen werden.