Die Menschen im Norden bereiten sich auf den stärksten Sturm des Jahres vor. Hamburg schließt Schulen. Der Verkehr kommt zum Erliegen. Verschiedene Webcams bzw. Livecams in Hamburg und an der Nordseeküste vermitteln einen Live-Eindruck von den Auswirkungen des Orkans "Xaver".
Bahn: "Xaver" führt zu erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr
Im Zugverkehr der Deutschen Bahn gibt es wegen des Orkantiefs "Xaver" vor allem in Norddeutschland erhebliche Einschränkungen. Sämtliche Fernverkehre in Schleswig-Holstein sind eingestellt, dazu gehören auch die grenzüberschreitenden Verbindungen nach Dänemark, wie die Bahn am Donnerstag mitteilte. Auch die Strecke Hannover-Bremen ist gesperrt. Der Sylt-Shuttle zwischen Niebüll und Westerland fährt bereits seit dem Vormittag nicht mehr. Die Bereitschaftsdienste zur Reparatur von Oberleitungen seien im Einsatz, während die Dienste für die Schneeräumung von Bahnsteigen und Gleisen mobilisiert worden seien. Zur Information und Betreuung der Kunden sind an den Bahnhöfen und im Telefonservice zusätzliche Mitarbeiter im Einsatz, hieß es seitens der Bahn weiter. Reiseauskünfte erhalten Bahn-Kunden unter der kostenlosen Sondertelefonnummer (0 8000) 99 66 33. Wenn Fahrgäste wegen des Orkans auf andere Züge ausweichen müssen, gelten Fahrkarten mit Zugbindung für Donnerstag und Freitag auch in diesen Zügen, teilte die Bahn weiter mit.
Altkanzler Schmidt: "Xaver" nicht so schlimm wie Sturmflut 1962
Altbundeskanzler Helmut Schmidt hält die Gefahr von Überschwemmungen und Zerstörungen durch das Sturmtief "Xaver" für geringer als bei der Hamburger Sturmflut 1962. "Wenn es beim Ausmaß von 1962 bleibt, ist das nicht sehr schlimm", sagte Schmidt gegenüber der "Bild-Zeitung" (Freitagausgabe). "Die Flutmauern und Deiche sind seit damals erheblich verstärkt und erhöht worden. Wir haben nach 1962 unglaublich investiert. Ohne diese Maßnahmen stände die neue Hafencity regelmäßig unter Wasser." Wenn die aktuellen Vorhersagen zuträfen, "können die Menschen beruhigt sein. Dann wird es nicht entfernt so schlimm die damals", so Schmidt. Die Hansestadt müsse sich jedoch zunehmend Gedanken machen, wie der Hamburger Hafen auch in Zukunft sicher bleiben könne, so Schmidt: "Die Frage ist, ob Hamburg auf Dauer ein Tidehafen von Bedeutung bleiben kann. Die riesigen Containerschiffe liegen schon jetzt so tief im Wasser, dass sie nur noch mit der Flutwelle einlaufen können. Die nächste Generation wird nicht mehr voll beladen durch die Elbe passen." Schmidt sprach sich in der Zeitung zudem dafür aus, dass Hamburg – ähnlich wie Konkurrenz-Häfen an der Nordsee – Planungen für den Bau eines Sperrwerks gegen die Nordseefluten in Angriff nimmt. "Hamburgs Konkurrenzhäfen Rotterdam und Antwerpen sind vor Sturmfluten durch Schleusen geschützt. Bremerhaven, Wilhelmshaven und Hamburg nicht", so Schmidt. "Die Hamburger müssten ein Elbsperrwerk wenigstens mal durchrechnen und von Wissenschaftlern prüfen lassen. Denn wenn die Prognosen über die Erderwärmung und den steigenden Meeresspiegel zutreffen, könnten wir in 15 oder 20 Jahren ein Sperrwerk brauchen. Ganz abgesehen von Unwettern wie dem aktuellen Orkan. Andernfalls kann Hamburg als Hafenstandort zweitrangig werden."
Überblick: Livecams "Xaver":
Livecam an der Badestelle Bad - St. Peter-Ording
Livecam an der Erlebnis-Promenade - St. Peter-Ording
Webcam Altona Osten
Webcam Altona Westen
Webcam Teufelsbrück Osten
Webcam Teufelsbrück Westen
Webcam Blankenese Süden
Webcam Wittenbergen Osten
Webcam Schulauer Hafen
Webcam Strandbad Wedel
WebCam Hamburger Yachthafen
Elbdeichcam
Wasserturm Süd-West
LiveCam Cuxhafen
Folgende Kamera kann manuell gesteuert werden:
http://www.rickmers-online.de/Webcamsalleklein.html