Der Anschlag von Paris und seine Lektion sitzt tief. Islamkritik dürfte in Zukunft noch schwieriger sein. Und wieder wiegeln Politik und Medien ab: Die Schlachterei in Paris hat nichts mit dem Islamismus zu tun - es ist die Tat verrückter Einzelner.
Von Michael Mross
Man stelle sich einmal vor, auf einer Pegida-Demo würde es zu Gewalt kommen. Ein paar Durchgeknallte würde gar zur Waffe greifen. Würden deutsche Presse und Politik dann sagen: "Das hat nichts mit Pegida zu tun - es war die Tat Einzelner?"
Während Islamisten und gar Salafisten in Deutschland unbehelligt demonstrieren dürfen werden christliche Demos hart attackiert. So stellten sich Linke und "Autonome" beim „Marsch für das Leben“ im September den Demonstrierenden in den Weg und riefen "Heil Satan". Die Störer entrissen den Teilnehmern Holzkreuze, beschimpften und bespuckten sie. Der Mainstream sprach beschönigend von "Aktivisten" und stellte sich auf die Seite der Störer.
Wäre das bei einem Protest gegen eine Islam-Demo ebenfalls vorstellbar? Wohl kaum. Dabei gäbe es in Sachen Islam und Salafisten bestimmt einiges zu kritisieren.
Wer gegen eine Christen-Demo stänkert, erhält noch Schützenhilfe durch die Medien. Wer gegen den Islam demonstriert ist ein Nazi. Wie pervers ist das eigentlich?
Als Alice Schwarzer vor zwei Tagen beim Islam eine gewisse Frauenfeindlichkeit entdeckte, wurde sie sofort vom Mainstream gesteinigt. Dabei fragte sie nur: “Alle empören sich über Pegida, doch wer empört sich eigentlich über die Islamisten?” Der Chef des Deutschen Journalisten-Verbands kritisierte Schwarzer scharf und drängt auf "weniger Panikmache" in der Islam-Diskussion.
Die Schere ist bereits im Kopf. Und sie sitzt sehr tief. Wer was gegen den Islam sagt, ist ein Ausländerfeind. Wer christliche Demonstranten bespuckt, ist ein "Aktivist".
Und wenn Islamisten ein Massaker anrichten, dann ist es nicht der Islam, der etwas damit zu tun hat. Das zu sagen, gilt heute als politisch inkorrekt. Hat ISIS etwa auch nichts mit dem Islam zu tun?
Die Appeasement-Politik gegen den Islam ist nichts anderes als ein Eingriff in die Meinungsfreiheit. Der Islam genießt einen besonderen Artenschutz unter den Religionen. Kritik daran wird sofort gegeißelt. Und mit dem Anschlag in Paris dürfte diese Meinungsfreiheit noch weiter unter Beschuss geraten. Wer wird heute noch eine Mohammed-Karikatur veröffentlichen?
Im Namen keiner anderen Religion wurden in den letzten Jahren Zig Anschläge verübt, verloren Tausende Menschen - auch in Arabien selbst - ihr Leben. Und immer wieder neu heißt es "Das hat nichts mit dem Islam zu tun". Wie weltfremd ist das eigentlich?
Derweil steht eines schon jetzt fest: Paris war nicht der letzte Anschlag, der im Namen des Islam geschah. Die nächste Terrortat wird folgen. Und schon jetzt ist klar, was Medien und Politik dann sagen werden: "Das hat nichts mit dem Islam zu tun".