Cyberangriff auf Bundestag - Hacker erbeuteten Abgeordneten-E-Mails. Daten in einer Größenordnung von rund 16 Gigabyte abzweigeigt.
Bei ihrem Spähangriff auf das Computernetz des Deutschen Bundestags haben die unbekannten Täter offenbar auch große Mengen vertraulicher E-Mails von Abgeordneten erbeutet. Das erfuhr SPIEGEL ONLINE aus mehreren mit dem Fall vertrauten Quellen.
Die Hacker, die vermutlich mithilfe eines in einer E-Mail versteckten Trojaners in das Bundestagsnetz „Parlakom“ eingedrungen waren, konnten nach bisherigen Erkenntnissen Daten in einer Größenordnung von rund 16 Gigabyte abzweigen. Die Angriffswelle richtete sich gegen mindestens 15 Abgeordneten-Büros.
Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE ist es den Spionen dabei gelungen, von mehreren Parlaments-Computern sogenannte „Personal Store“-Dateien (PST) zu stehlen. Dabei handelt es sich um digitale Archive des E-Mail-Programms „Outlook“, in denen unter anderem eingegangene und gesendete Mails gespeichert sind. Zudem suchten die Hacker offenbar gezielt nach internen Adressverzeichnissen, Terminkalendern und aktuellen „Office“-Dokumenten von Bundestagsabgeordneten.
Welche Parlamentarier Opfer des elektronischen Postraubs wurden und aus welchem Zeitraum der entwendete E-Mail-Verkehr stammt, blieb zunächst offen.