
Centeno, der seit zwei Jahren Vorsitzender der Eurogruppe ist, sagte jedoch, er sei "überzeugt, dass die Debatte in Italien sich entwickeln wird". Der Eurogruppen-Chef sieht zudem Raum für Kompromisse bei der Debatte um eine EU-Einlagensicherung, also ein europäisches System, das bei Bankpleiten für Sparguthaben garantiert: "Wir arbeiten nach der Devise: Nichts ist vereinbart, bis alles vereinbart ist. Viele Dinge werden als inakzeptabel bezeichnet, besonders, wenn sie isoliert betrachtet werden, aber am Ende kann man ihnen zustimmen, als Teil eines Pakets", sagte Centeno. Bundesfinanzminister Olaf Scholz hatte im November unter gewissen Umständen Unterstützung für die Einführung solch eines EU-Systems signalisiert. Allerdings bezeichneten andere Regierungen - etwa die italienische - Scholz` Vorbedingungen als inakzeptabel. Der Eurogruppen-Chef sagte, er schätze, dass sich die Verhandlungen über die Einlagensicherung bis zum Ende der Amtszeit der neuen EU-Kommission hinzögen, also bis 2024. Ein Abschluss bis dahin wäre "ein Erfolg". Die Amtszeit des Portugiesen als Chef der Eurogruppe endet nach zweieinhalb Jahren am 13. Juli. Ob er für eine zweite Amtszeit antrete, "werde ich näher an diesem Datum entscheiden", sagte Centeno der "Süddeutschen Zeitung".
Foto: EU-Fahnen, über dts Nachrichtenagentur