In der Debatte um eine verpflichtende Frauenquote für Unternehmensvorstände hat sich CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer für eine Kompromisslösung ausgesprochen. "Es gibt auch Maßnahmen unterhalb der Quote", sagte Kramp-Karrenbauer den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (Samstagsausgaben). Es könne nicht sein, "dass sich Unternehmen aus der Selbstverpflichtung rausschleichen, indem sie ihr Ziel auf Null setzen", so die CDU-Politikerin weiter.
Für Unternehmen gilt derzeit die Vorgabe, sich freiwillige Zielvorgaben für den Frauenanteil ihrer Vorstände zu setzen. Ein großer Teil der Unternehmen setzt dieses Ziel auf Null. Eine verpflichtende Frauenquote gibt es derzeit nur für Aufsichtsräte von Unternehmen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) fordern nun auch eine Pflicht-Quote für Vorstände. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Silvia Breher bezeichnete die Frauenquote als eingeschränkt wirksam. In den Aufsichtsräten werde sie zwar nun erfüllt, sagte sie. "Aber die Quote bedeutet keine automatische Verbesserung auf allen anderen Ebenen, das ist offensichtlich", so die CDU-Politikerin weiter. Die Hoffnung, dass Frauen in sämtliche Führungsetagen nachrücken, habe sich "noch nicht erfüllt". Männer stellten Männer ein. Sie sortierten Bewerber für Top-Jobs nach der Vorstellung ein: "Der ist wie ich. Die Wünsche sind bekannt: Geld, Auto, Bonusmeilen", sagte Breher den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Die Frage, was eine Frau brauche, um einen Job machen zu wollen, stellten sich Verantwortliche zu selten. Statt Geld, Auto und Bonusmeilen wollten Frauen anders als Männer vielleicht eher Hilfe bei der Kinderbetreuung, so die stellvertretende CDU-Chefin.
Foto: Frau auf einer Rolltreppe, über dts Nachrichtenagentur