
Günther, der NRW-Ministerpräsident Armin Laschets Vorsitzkandidatur unterstützt, appellierte mit Blick auf Friedrich Merz: "Die Kandidaten sollten noch einmal in sich gehen und darüber nachdenken, ob man die Frage des Parteivorsitzes nicht im Konsens klären kann statt in einer öffentlichen Auseinandersetzung. Wenn man in die Partei hineinhorcht, spürt man ja, dass es jetzt eine Lagerbildung gibt, auch eine gewisse Aggressivität im Umgang miteinander." Es sei wichtig, dass die CDU nach dem Parteitag am 25. April geschlossen auftrete. In Richtung Merz sagte Günther: "Jens Spahn hat gezeigt, dass es möglich ist, eigene Ambitionen zum Wohl der gesamten Union zurückzustellen. Daran dürfen sich andere gern ein Beispiel nehmen." Der CDU-Landeschef in Schleswig-Holstein lobte Laschet als "führungsstark". "Er kann Menschen zusammenbringen. Das beweist er als Regierungschef in Nordrhein-Westfalen. Und er zeigt auch, dass es Freude machen kann, Politik zu gestalten. Er strahlt Lebensfreude aus und macht den Menschen Hoffnung, dass man Herausforderungen auch bewältigen kann. Das finden die Leute gut." Merz wiederum solle "auf jeden Fall eine wichtige Funktion in der Union haben. Er ist ein Politiker, der für das Wirtschaftsprofil der Union steht, der eine hohe Reputation in diesem Bereich hat. Und den die CDU deshalb in ihrem Führungsteam sehr gut gebrauchen kann." Günther betonte zugleich: Wenn die Union Volkspartei bleiben wolle, "müssen wir es wieder schaffen, Wahlergebnisse von 35 Prozent plus X zu erreichen. Das war der Union immer dann möglich, wenn sie sich auf alle drei Säulen stützen konnte. Auf die Konservativen, auf den Wirtschaftsflügel, auf den sozialen Flügel." An ihrer Spitze brauche die CDU jemanden, "der diese drei Flügel zusammenführen kann und nicht nur für einen von ihnen steht".
Foto: Jens Spahn und Daniel Günther, über dts Nachrichtenagentur