
Aber: "Ich habe kein Geld in dem Helikopter gesehen." Unmittelbar nach der Flucht aus Kabul gab es Vorwürfe, Ghani habe eine große Menge Bargeld mitgenommen. Und in einem Bericht des Sonder-Generalinspekteurs für den Wiederaufbau Afghanistans der US-Regierung vom Juni dieses Jahres ist die Rede von einem Betrag zwischen einer und einer halben Million Dollar, die Ghani und seine Berater bei ihrer Flucht mitgenommen hätten. Ghani vertritt die Auffassung, dass er juristisch noch immer afghanischer Präsident sei: "Rechtlich gesehen vertrete ich immer noch die Islamische Republik Afghanistan. Die Regierung wurde am 15. August durch einen Staatsstreich gestürzt." Den Vorwurf, er habe mit seiner blitzartigen Flucht vor einem Jahr die Menschen in Afghanistan im Stich gelassen habe, wies der 73-Jährige zurück: "Das habe ich nicht. Was wäre passiert? Die Taliban hätten mir die Pistole an den Kopf gehalten, um sich selbst zu legitimieren. Es war ein Staatsstreich." Dennoch wäre er in Kabul geblieben, wenn auch nur zehn Mann auf seiner Seite gewesen wären: "Aber ich hatte niemanden, der mit mir gemeinsam kämpfen wollte." Ghani verwies darauf, dass er bereits in den Monaten zuvor großer Gefahr ausgesetzt gewesen und trotzdem in Kabul geblieben sei.
Foto: Aschraf Ghani, über dts Nachrichtenagentur