Immer mehr Menschen finanzieren sich ihre kleinen und großen Wünsche auf Kredit. Entsprechend umfangreich und vielfältig ist das Angebot an Darlehen für Privatpersonen, sodass der Überblick über die verfügbaren Möglichkeiten der Kreditfinanzierung schnell verloren geht.
Insbesondere, wer nicht auf der Suche nach einem klassischen Verbraucher- oder Baudarlehen ist, wird durch die teils aggressiv beworbenen Alternativen schnell überwältigt. Um nicht auf einen Betrug hereinzufallen oder ein ungeeignetes Produkt zu wählen, müssen Interessenten sich zunächst einen Überblick über das Angebot verschaffen. Dieser Artikel hilft dabei.

Der Privatkredit
Wer derzeit nach Alternativen zum klassischen Bankdarlehen sucht, wird schnell mit Angeboten zu Privatkrediten konfrontiert. Diese soll es demnach auch ohne Schufa oder trotz schlechtem Schufa-Score zu attraktiven Konditionen geben. Bei solchen Versprechen ist jedoch generell Misstrauen angeraten, denn die Bonitätsprüfung, zu der meistens auch die Schufa-Auskunft gehört, ist Teil der seriösen Kreditvergabe und soll nicht nur die Banken, sondern auch die Kunden vor Kreditvergaben schützen, die den Kreditnehmer letztendlich überfordern.
Als Privatkredite werden in diesem Rahmen Kredite von Privatpersonen an Privatpersonen bezeichnet. Das geläufige Beispiel ist der Kredit unter Freunden, Bekannten oder in der Familie. Bei kommerziellen Angeboten verstecken sich die Kreditgeber jedoch häufig hinter Kreditvermittlungsportalen oder anderen Formen der Vermittlung und sind weder persönlich bekannt noch in anderer Form geprüft oder kontrolliert. Will man nicht an einen Kredithai geraten oder von versteckten Klauseln, überteuerten Gebühren und Ähnlichem überrascht werden, sollte man besser die Finger von diesen Angeboten lassen.
Als Privatkredite werden jedoch auch seriöse Kredite von Banken und anderen Finanzinstituten an Privatpersonen bezeichnet. Hierbei handelt es sich um ganz normale Verbraucherkredite, die in der Regel ohne Sicherheiten und zur freien Verwendung vergeben werden. Sie lassen sich vor allem von zweckgebunden und abgesicherten Krediten unterscheiden, wie sie typisch für ein Immobilien- oder Baudarlehen sind. Interessierte können beispielsweise hier Privatkredite finden.
Kredite mit Sicherheiten
Banken gehen bei der Kreditvergabe das Risiko eines Zahlungsausfalls ein. Sie überprüfen zwar die Bonität und vergeben einen Kredit nur, wenn sie überzeugt sind, dass der Kunde die Kreditraten auch zahlen kann, aber unvorhergesehene Ereignisse wie eine Krankheit oder Arbeitslosigkeit können diese Überlegungen schnell obsolet werden lassen. Kreditnehmer können den Banken für solche Fälle Sicherheiten anbieten. Diese kann die Bank bei einem Zahlungsausfall einziehen und veräußern, um daraus möglichst die gesamte Restschuld zu tilgen.
Kunden können Kreditgebern zu praktisch jeder Kreditform Sicherheiten anbieten und dürfen dafür mit besseren Konditionen rechnen. Sicherheiten wie Immobilien, PKWs, Schmuck, Kunst oder Ähnliches reduzieren das Verlustrisiko für die Darlehensgeber und führen daher dazu, dass diese höhere Kreditsummen zu geringeren Zinsen bewilligen.
Kredite mit fester Verwendung
Kredite können grundsätzlich zur freien Verfügung – der klassische Verbraucherkredit – oder mit festen Verwendungszwecken vergeben werden. Bei festgelegter Verwendung dürfen Kreditnehmer das Darlehen ausschließlich für den genannten Zweck verwenden. Bau- und Immobiliendarlehen werden fast immer in dieser Form vergeben, aber auch der Kauf eines (gebrauchten) PKWs kann auf diese Weise finanziert werden. Darlehen einer Bausparkasse gehören ebenfalls in diese Kategorie.
Meistens werden die festgelegten Verwendungszwecke gleichzeitig auch als Sicherheit in den Kreditvertrag aufgenommen. Bei einem Bau- oder Immobilienkredit ist dies entweder die Hypothek auf die Immobilie oder eine Eintragung im Grundbuch (die sogenannte Briefgrundschuld), bei einem Autokauf kann der Fahrzeugbrief bei der Bank verbleiben.
Kredite trotz oder ohne Schufa
Menschen mit niedrigen oder unregelmäßigen Einkommen sowie Menschen mit einer negativen Zahlungshistorie haben es oft schwer, an reguläre Kredite zu gelangen. Neben den eingangs erwähnten unseriösen Angeboten für Kredite von Privatpersonen, wird ihnen oft Hoffnung auf einen Kredit ohne vorherige Schufa-Auskunft oder eine Kreditvergabe trotz negativer Schufa-Einträge gemacht.
Grundsätzlich kann es sich dabei um seriöse Angebote handeln. Die Kreditgeber gehen hier ein höheres Risiko ein und lassen sich dies durch höhere Zinsen kompensieren. Misstrauisch sollte man allerdings werden, wenn die Konditionen ähnlich gut sein sollen, wie bei regulären Krediten oder vor Abschluss des Kredits bereits Gebühren und Serviceleistungen bezahlt werden sollen, denn unter den Anbietern gibt es auch schwarze Schafe. Wendet man sich jedoch an eine reguläre und bekannte Bank, ist das Risiko, einem Betrug aufzusitzen, nicht gegeben, was übrigens auch für ausländische Banken aus der EU gilt.