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Sinn: Eurokrise kommt zurück

Ifo-Chef Sinn glaubt nicht an langfristige Marktberuhigung durch die Notenbanken. - Euro: „Die Kapitalmärkte haben lange die These geglaubt, dass es sich um eine vorübergehende Krise handelt, die mit viel Geld zu beheben ist. Dieser Glaube verflüchtigt sich jetzt“


Der Chef des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, bezweifelt, dass die Entspannung an den Finanzmärkten in Reaktion auf Notenbankäußerungen nachhaltig ist. „Auch auf der globalen Ebene kann man die Probleme nicht dauerhaft mit Geld zudecken“, sagte Sinn dem Handelsblatt (Montagausgabe). Am Donnerstag-Abend und Freitag hatten Vertreter der US-Notenbank und der Bank von England in Aussicht gestellt, die Geldpolitik länger als geplant locker zu halten. Ein Vertreter der Europäischen Zentralbank hatte angekündigt, die Notenbank werde schon in den nächsten Tagen mit Wertpapierkäufen beginnen.

Mit Bezug auf die wieder aufflammende Krise im europäischen Währungsraum sagte Sinn: „Die Kapitalmärkte haben lange die These geglaubt, dass es sich um eine vorübergehende Krise handelt, die mit viel Geld zu beheben ist. Dieser Glaube verflüchtigt sich jetzt“. Er verwies dabei auf die gestiegenen Renditeabstände bei Staatsanleihen und die fallenden Aktienkurse.

Sinn sieht den Grund für das Wiederaufflammen der Krise darin, dass die bisherigen Gegenmaßnahmen nur die Symptome im Finanzbereich angegangen hätten, nicht aber die tiefer liegenden wirtschaftlichen Ursachen. „Die Industrien in Südeuropa sind nicht mehr wettbewerbsfähig“, sagte Sinn. Gerade in Bezug auf Italien hätten sich die Erwartungen für die Wirtschaftsentwicklung besonders deutlich gedreht. „Statt eines Wachstums wird nun eine schrumpfende Wirtschaftskraft erwartet.“
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