Der Tagesspiegel, selbsternanntes Leitmedium in Berlin, arbeitet offensichtlich mit dem Bundesverfassungsschutz zusammen und bekommt von ihm heiße Tipps. Neuster Knaller: Vermögensvorsorge mit Gold ist rechtsextrem.
Wie aus einem Tweet von AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla hervorgeht, klassifiziert der Verfassungsschutz Edelmetalle im Kontext sogenannter „Crashpropheten“ als „rechtsextremistische Finanzierungsstrategie“. Dies wurde angeblich dem Tagesspiegel durchgestochen.

Von Meinrad Müller
Der Verfassungsschutz hat ein neues Feindbild entdeckt. Gold. Laut einem internen Zitat, das über den Berliner Tagesspiegel an AfD-Chef Tino Chrupalla gelangte, seien Edelmetalle Teil einer „rechtsextremistischen Finanzierungsstrategie“.
Und die Werbung beziehungsweise das Anpreisen von Gold als Inflationsschutz oder Vermögensvorsorge trage „indirekt zur Verbreitung antisemitisch-rechtsextremistischer Vorstellungen“ bei, so der Verfassungsschutz. Dieser Vorwurf zielt geschickt verschwurbelt auf einen deutschlandweit bekannten Edelmetallhändler (im Tweet geschwärzt). Explosiver Sprengstoff für einen schäbigen Artikel, der demnächst im Tagesspiegel publiziert wird.
Schwacher Trost: die Ergüsse dieser Gazette nimmt kaum noch jemand wahr, die Leserschaft schwindet. Falls der Artikel mit dieser Schlagseite tatsächlich so veröffentlicht wird, kann man nur noch sagen: wenn Gold rechtextrem ist, dann ist der Tagesspiegel im linksextremen Spektrum unten angekommen.
Bundesverfassungsschutz und Tagesspiegel?
Mehr als merkwürdig auch, dass der Bundesverfassungsschutz angeblich mit dem Tagesspiegel zusammenarbeitet und ihm heiße Tipps gibt. Das könnte immerhin Geheimnisverrat sen. Dem Autor droht damit eine dicke Strafe. Er war wohl zu inkompetent, dies zu recherchieren. Wenn der Journalist straffrei ausgeht, wissen wir jedenfalls, dass der Bundesverfassungsschutz mit der deutschen Presse zusammenarbeitet. Dies ist ebenfalls ein Novum.
Bundesbank und Notenbanken, Tonnen an Gold
Was der Tagesspiegel in seiner finanziellen Inkompetenz offensichtlich nicht auf dem Radar hat: Gold ist schon seit Jahrtausenden echtes Geld und wird von Notenbanken als Mittel der letzten Reserve gehalten. Allein Deutschland besitzt mit rund 3.374 Tonnen die zweitgrößten Goldreserven der Welt. Das entspricht etwa 270.000 Barren. Ein Barren wiegt rund 12,5 Kilogramm. Gut die Hälfte des Goldes lagert in Tresoren der Bundesbank in Deutschland.
Gold, Silber, Vorsorge.
Früher galt das als vernünftig. Heute reicht es Laut Tagesspiegel schon für einen Verdachtsmoment. Der Staat macht aus Sparern politisch Verfolgte. Aus Altersvorsorge wird Verdächtigung. Wer sich vor Inflation schützt, gilt schon als staatsgefährdend. Man glaubt es kaum.
Ein Gegner namens Deutsche Bank
Ausgerechnet die Deutsche Bank bewirbt auf deren Internetseite offiziell einen Goldsparplan an. In Kooperation mit der Degussa. Wenn Gold wirklich rechts wäre, müsste der Verfassungsschutz in der Frankfurter Konzernzentrale einmarschieren. Doch dort bleibt es ruhig. Man bekämpft lieber jene, die zwei Münzen unter dem Kopfkissen haben.
Zwischenbilanz
Wer heute den Mund aufmacht und Goldzähne zeigt, sollte vorsichtig sein. Das könnte schon als politisches Statement gelten. Also lieber den Mund zuhalten, in vielerlei Hinsicht. Auch Hochzeiten könnten bald zurückgehen. Schließlich will niemand riskieren, wegen eines Eherings, einer Brosche oder Ohrringen als rechts zu gelten. Die Demographie verschlechtert sich nochmals. Wo soll das nur enden?
Und dann die Kirchen
Die barocken Gotteshäuser, wo Engelchen, Putten und Vögelchen in Blattgold glänzen. Ganze Quadratmeter davon. Wenn Gläubige dort singen, könnte das bald als rechtsextreme Versammlung gelten, mit Gesangsbuch in der Hand.
Der Goldmarkt: acht Milliarden Euro
Jedes Jahr werden in Deutschland Goldschmuck und Münzen im Wert von über acht Milliarden Euro verkauft. In türkischen Stadtvierteln reiht sich ein Goldhändler an den nächsten. Halsketten, Armbänder, Ringe. Dort liebt man Gold. Das Stadtbild soll ja auch glänzen. Wenn die Regierung das kriminalisiert, macht sie sich ihre eigene Wählerschicht zum Feind.
Gold unterm Birnbaum
Der wahre Grund für die Nervosität liegt tiefer. Wer Geld auf der Bank liegen hat, steht unter staatlicher Kontrolle. Kontensperre und Beschlagnahmung sind jederzeit möglich. Wer aber seine Krügerrand unterm Birnbaum vergraben hat, entzieht sich dieser Macht.
Ein Beispiel: Wer im Jahr 2002 Gold im Wert von 10.000 Euro kaufte, besitzt heute rund 70.000 Euro. Wer stattdessen Bundesschatzbriefe hielt, hat inflationsbereinigt kaum 6.000 Euro übrig. Das ist die Wahrheit, vor der der Staat inzwischen Angst hat.
Wenn der Staat die Asche durchsiebt
Was kommt als Nächstes? Werden Krematorien bald verpflichtet, Zahngoldreste aus der Asche zu sieben, um den Haushalt zu sanieren? Der Gedanke wirkt makaber. Aber wir leben in einer Zeit, in der Absurdität zur Methode geworden ist. Wenn Gold schon als politisch bedenklich gilt, ist der Rest nur noch Verwaltungspraxis.
Morgenstund hat Gold im Mund
Um in keiner Weise als verdächtig zu gelten, sollte man auch das frühe Aufstehen lieber lassen. Wer weiß, ob an der nächsten Ampel schon eine Verkehrskontrolle wartet: „Mund aufmachen, Goldkontrolle!“
Meinrad Müllers Blog: www.info333.de/p



