Immer häufiger müssen wir feststellen, dass der Staat seinen Bürgern und juristischen Personen (Firmen) nicht vertrauen kann. Dies umso mehr, sobald es um richtig viel Kohle geht, respektive anderweitige fossile Brennstoffe.
Das Dilemma ist kaum zu übersehen, besonders wenn es um die "neuen Finanzinstitute" des Landes geht, denen der Staat mehr oder minder große Teile seiner "Kasse" anvertraut. Und dort gilt, wie in eigentlich allen sensiblen Bereichen: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser".
Sie stutzten soeben bei dem Begriff "neue Finanzinstitute"? Vorsicht, das macht Sie verdächtig! Aber keine Sorge, da können wir ganz schnell für eine Begriffsklärung sorgen. Wir reden über die knapp 14.500 Tankstellen in Deutschland. Das sind die neuen und verkannten Staatsfinanzinstitute erster Güte. Sind wir doch mal ehrlich, der eigentliche Warenwert, der dort über den Tresen geht, ist sowas von verschwindend gering, dass man bequem von einer "Steuer-Zapfstelle" reden kann. Das meiste was dort in der Kasse vorkommt sind Steuern.
Durch den Tank fließen überwiegend Steuern
Sie machen keine Falschaussage, wenn Sie behaupteten, ihr Fahrzeug würde mit Steuern angetrieben. Das hört sich fast schon ein wenig grün-ökologisch an, gelle. Spätestens ab diesem Punkt ist der Staat gehalten genauer hinzuschauen, wer da mit seinem Geld hantiert. Das wird jedem staatstreuen Spritschlucker blitzartig einleuchten. Man mag es schon gar nicht mehr vorrechnen, denn einschließlich der Steuer auf die Steuern ist und bleibt es eine überwiegende Finanzamtstransaktion.
Gewiss ist aber, dass der Anteil der Steuern inzwischen deutlich über 50 Prozent der Zeche ausmacht. Dies übrigens immer noch inklusive der noch bis Ende August 2022 geltenden besonderen Steuersenkung auf den Sprit aller Art. Wer weiß, vielleicht ist diese Steuervergünstigung nur vorgeschoben, um keine Kohle in falsche Hände gelangen zu lassen. Die Vorbereitung einer Verstaatlichung bedarf schließlich auch einer gewissen Zeit. Und angesichts der geschilderten Zustände ist völlig klar, dass wir langfristig um eine Übernahme dieser neunen "Finanz- und Steuerumschlagstellen" durch den Staat kaum umhinkommen.
Das Vorsichtsprinzip des Staates
Und siehe da, kaum ausgesprochen, haben wir schon wieder den Salat: Tankrabatt schmilzt zusammen - Spritpreise steigen wieder. Spötter behaupten steif und fest, dass diese ganze Interims-Steuersenkung bis einschließlich August 2022, lediglich eine staatliche Maßnahmen zur Verwirrung der Autofahrer gewesen sein soll. So kann sich der Markt bis zu diesem Zeitpunkt langsam an die magischen 2,50 € pro Liter herantasten, um nach dem Ende der Steuerentlastung ganz scharf die 3,00 € Marke pro Liter ins Visier zu nehmen.
Zugegeben, das alles sind natürlich bösartige Verschwörungstheorien, von denen die Regierung überhaupt nichts hören möchte. Allerdings kann man auch ohne Glaskugel unter diesen Vorzeichen deutlich erkennen, dass sich die Spritpreise zum Winter irgendwo zwischen 2,50 € und 3,00 € einpendeln, wenn nicht noch weiter oben. Dieser Umstand belegt, dass weiterhin großer Handlungsbedarf mit Blick auf die Tankstellen und deren Verstaatlichung besteht. Würden Sie dem Staat ihre Knete anvertrauen? Sehen Sie! Der Staat sieht es genauso wie Sie und möchte weder Ihnen noch irgendwelchen Tankstellenbetreibern die Staatskohle überlassen. Damit ist der Weg vorgezeichnet.