Die nahezu unbeschränkten Sanktionen gegenüber Russland haben dramatische Auswirkungen. Nicht nur auf Russland selbst, die ökonomischen Schockwellen erreichen uns spiegelbildlich und kosten dem westlichen Lifestyle allerhand des bislang üblichen Komforts.
Davon ist die Tourismusbranche nicht verschont geblieben. Russische Flieger dürfen nicht mehr in Ländern landen die sich den Sanktionen angeschlossen haben. Im Umkehrschluss dürfen diese Länder wiederum Russland nicht mehr an- oder überfliegen. Das biblische Prinzip Zahn um Zahn und Auge um Auge feiert hier seine fragwürdige Wiederauferstehung. Das alles bringt den Internationalen Tourismus ziemlich durcheinander.
Die ehemals schnellen und günstigen Flugreisen werden so zu einer wahren Abenteuerreise und sind häufig mit mehrfachem Umstieg und anderweitigen Hindernissen verbunden. Viele Menschen haben zunächst ganz auf das Reisen verzichtet und verlegten ihre Glückssuche lieber in ein Crypto Casino. Inzwischen zeichnet sich ab, dass der Tourismus auch in Zukunft unter diesen Beschränkungen zu leiden haben wird. Vornehmlich trifft es tatsächlich die Russen.
Die Berichterstattung dazu lahmt
Ein vor den Sanktionen bei uns recht beliebter "Feindsender" bringt es anschaulich und analytisch im Herbst 2022 auf den Punkt: Sanktionen gegen Russland legen globale Tourismusindustrie lahm. Mancherorts wird allein der vorstehende Link bereits der Zensur erlegen sein. Wenn ihr Klick darauf ins Leere führt, gehören auch sie zum erlauchten Kreis der zensierten, die nicht mehr erfahren dürfen was russische Medien zu vermelden haben.
Selbst das gehört inzwischen zu den laufenden und teils hirnlosen Sanktionen dazu. Angesichts unumstößlicher Tatsachen kann man das alles dennoch nicht als reine Propaganda abtun. Die Preisentwicklung beim Reisen spricht Bände für sich. Infolgedessen sieht das alles nach einem klassischen Knieschuss aus. Aus Sicht der westlichen Werte-Politik soll der angestrebte Erfolg, diesen Mehraufwand aus Otto Normalverbrauchers Portmonee allerdings wert sein. Wenngleich sich seit dem letzten Herbst einiges beruhigt hat, besorgt die per Mai 2023 bei 7,1 Prozent liegende Inflation im EU-Raum den Rest.
Letztlich macht eine Verkettung der selbst inszenierten misslichen Umstände der Weltwirtschaft insgesamt arg zu schaffen. Dabei ist der Tourismus eines der anfälligsten Segmente. Reisen werden zuerst gestrichen, wenn es um die Schonung des Haushaltskasse geht. Zuerst riss die bis Jahresbeginn noch laufenden Pandemie arge Löcher in den Geldbeutel und die nun gegen Russland verhängten Sanktionen sorgen für weiteren Mehraufwand. Angesichts solcher Umstände warnen einige Experten zurecht, dass sich die Weltwirtschaft auf schwierige Zeiten einstellen muss. Reisen könnte bald zum Luxusgut werden. Der internationale Tourismus, wie er sich in den vergangenen Jahrzehnten entwickelte, könnte wieder zum Privileg der Eliten werden.
Letztlich erweist sich der Tourismussektor als besonders empfindlich. Die Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) hat prognostiziert, dass die Zahl der internationalen Reisen bis Ende des Jahres nur noch 55 bis 70 Prozent des Niveaus von vor der Pandemie betragen könnte. Das sind ganz neue Herausforderungen für die Touristikbranche und wird in diesem Segment zu allerhand Insolvenzen führen. Dabei sind die steigenden Treibstoffpreise und Kosten für Flugreisen nur ein Aspekt. Vor allem neue Visa-Beschränkungen zwischen den einzelnen Staaten bringen zusätzliche Schwierigkeitsgrade.
Ein Schlusspunkt der Globalisierung?
Die Globalisierung war stets ein Anliegen des Werte-Westens. Die jetzt aufgefahrenen Sanktionen bewirken allerdings genau das Gegenteil davon. Wir werden eine Regionalisierung und Spaltung erleben, hart gestützt durch die initiierte politische Polarisierung. Letzteres, so steht zu befürchten, ist in dieser Zeit und im Einklang mit der Real-Politik überaus willkommen. Das Ende der Globalisierung hingegen scheint mehr ein ungewolltes Nebenprodukt zu sein. Stattdessen bekommen wir jetzt den den grünen Kommunismus durch die Vordertür geschoben, da brauchen wir uns nichts vormachen. Entscheidend dabei ist, wer die Krisen steuert. Dazu gehören die Touristen definitiv nicht. Sie dürfen sich getrost in die endlose Kette der Krisen- und Sanktionsopfer einreihen.