Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, sieht aktuell keine Chance für einen Verhandlungsfrieden mit Russland. "Dieser Frieden muss erkämpft werden und Russland muss besiegt werden, sonst gibt es keinen Frieden", sagte Makejew der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger" (Dienstag). Russland könne den Krieg schnell beenden, indem es alle seine Truppen aus den besetzten Gebieten zurückziehe - inklusive von der Krim.
Russland wolle das aber nicht, deswegen brauche sein Land Unterstützung. "Es ist auch im Interesse der freien Welt, dass Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen werden, ebenso die Staatsführung, die die Befehle zu diesen Verbrechen gegeben hat. Russland muss für die Zerstörung auch finanziell bezahlen - nicht europäische oder deutsche Steuerzahler, sondern russische Steuerzahler." Zugleich äußerte sich Makejew skeptisch zu einer Rolle des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als möglichem Vermittler zwischen der Ukraine und Russland. "Wir brauchen keine Vermittler. Wir brauchen Verbündete. Das ist für uns wichtig, um diesen Krieg zu gewinnen." Präsident Wolodymyr Selenskyj habe einen sehr guten Draht zum türkischen Präsidenten, der Putin demnächst zu einem Besuch erwarte. "Wir werden sehen, was dabei herauskommt. Die Türkei ist ein wichtiger Schwarzmeer-Anrainer".
Foto: Frontverlauf in der Ukraine (Archiv), über dts Nachrichtenagentur