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er ist ein Urgestein des Münchner Versicherungskonzerns und mit seinen Leistungen als Krisenmanager wohl einer der wichtigsten Manager des Unternehmens: Seit 1995 arbeitet Manfred Knof als Führungskraft bei der Allianz. Im April 2015 hatte er die Nachfolge von Markus Rieß angetreten und war seitdem Chef der operativen Gesellschaft in Deutschland.
Knof tritt als Chef der deutschen Allianz-Tochter zurück
Wie die Süddeutsche Zeitung kürzlich unter Berufung auf Insiderinformationen berichtete, wird Knof seinen Posten nun bis zum Jahresende freigeben. Nachfolger an der Spitze der wichtigsten Konzerntochter soll der bisherige Italien-Chef Klaus-Peter Röhler werden. Den Insidern zufolge wolle sich Knof aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit nehmen.
Streit zwischen Knof und Bäte
Wie die Süddeutsche weiter berichtete, könnte dies allerdings nur ein vorgeschobener Grund sein. Denn: In letzter Zeit seien Knof und Allianz-Boss Oliver Bäte angeblich immer wieder aneinandergeraten. So habe es erst vor einem halben Jahr einen lebhaften Streit zwischen den beiden Managern gegeben. Die Streitfelder: Probleme mit der Konzern-IT, differierende Auffassungen zur Produktentwicklung sowie nicht zuletzt der angeblich von vielen Mitarbeitern kritisierte, sprunghafte Führungsstil Bätes.
Wollte Bäte einfach zu viel?
Tatsächlich sind die Forderungen des Allianz-Chefs an die deutsche Tochter enorm. Geht es nach Bäte, soll diese nicht nur die rückläufigen Marktanteile in Kernsparten (z.B. bei Autoversicherungen) verbessern, sondern gleichzeitig auch Kosten senken und den digitalen Wandel voranbringen. Kritiker bemängeln, dass jene Forderungen seitens der Gesamtkonzernspitze kaum umsetzbar seien.
Ein Beitrag von Marco Schnepf.