Liebe Leser,
Exxon hat im 1. Halbjahr von höheren Ölpreisen und Kostensenkungen profitiert. Der Umsatz stieg um 18,6%, und der Gewinn hat sich mehr als verdoppelt. Alle drei Sparten haben zum Wachstum beigetragen und schwarze Zahlen geschrieben. Die Sparten Upstream und Downstream sind dank starker Geschäfte im Ausland auch profitabel gewachsen. Lediglich das Upstream-Geschäft in den USA ist noch defizitär. Weil der Konzern einige Vorkommen verkauft hatte, ging die tägliche Öl- und Gasproduktion um 2,5% auf 4,04 Mio Barrel zurück.
Exxon kann Ölpreisschwankungen besser verkraften als viele Konkurrenten
Dennoch sprang der operative Cashflow um 62% auf 15,1 Mrd $ nach oben und deckte Dividendenzahlungen und Investitionen ab, die um 21% auf 8,1 Mrd $ gesunken sind. Auch für den Schuldenabbau blieb noch etwas Geld übrig. Exxon konzentriert seine Investitionen auf rentable Projekte in Guyana und im Permian-Becken in Texas, wo der Konzern bei Ölpreisen von 40 bis 45 $ pro Barrel profitabel fördern kann. Auch in Russland will Exxon nach Öl bohren.
Deshalb geht der Konzern in den USA gegen ein Bußgeld von 2 Mio $ vor, das verhängt wurde, weil er die Zusammenarbeit mit Rosneft trotz der Sanktionen fortgesetzt hat. Eine Sondergenehmigung, wie sie Statoil und ENI erhalten hatten, wurde abgelehnt. Exxon geht es nicht um die 2 Mio $, sondern um den drohenden Verlust von Bohrlizenzen. Aufgrund seiner breiten Aufstellung mit Öl, Gas, Raffinerie- und Ölprodukten kann Exxon Ölpreisschwankungen besser verkraften als viele Konkurrenten.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.