Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich für eine vierte Impfung für Unter-60-Jährige ausgesprochen. Dies sollte in Absprache mit dem zuständigen Hausarzt geschehen, sagte er dem "Spiegel" dazu. "Wenn jemand den Sommer genießen und kein Risiko eingehen will zu erkranken, dann würde ich in Absprache mit dem Hausarzt auch jüngeren die Impfung empfehlen", sagte er.
"Dann hat man einfach eine ganz andere Sicherheit." Das Risiko von Long-Covid sei deutlich für ein paar Monate reduziert, ebenso wie das Infektionsrisiko. Lauterbach deutete an, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) mit ihrer Empfehlung nachziehen werde. "Die europäische Kommission ist der Empfehlung, die ich schon seit zwei Monaten ausspreche, gefolgt", sagte er und fügte an: "Ich bin ziemlich sicher, dass das auch die Stiko machen wird." Der Bundesgesundheitsminister übte generelle Kritik an der Arbeit der Stiko. Auf die Frage, ob die Kommission einen neuen Chef brauche, antwortete Lauterbach: "Ich glaube, dass wir uns Gedanken machen müssen, wie in der Arbeit der Stiko mehr Dynamik bekommen." Bislang empfiehlt die Stiko die vierte Impfung nur Bürgern, die über 70 Jahre alt sind, sowie Menschen aus Risikogruppen. Einen an Omikron angepassten Impfstoff könne man auch nach der vierten Impfung noch nehmen, so Lauterbach. Einen solchen Impfstoff erwartet er für Ende August oder Anfang September.
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