Die Polarstern ist heute von Kapstadtaus in den südlichen Atlantik gestartet, um eines derumstrittensten Klima-Experimente der Menschheitsgeschichtedurchzuführen. Südafrikanische Umweltschutzbehördenversuchten die Ausfahrt zu verhindern. Erfolglos.
Hinter der wahnwitzigen Aktion stecktdie „wissenschaftliche“ Annahme, dass Plankton CO2 aufnimmt. DieWissenschaftler wollen nun nördlich der Antarktis, in bishervöllig unberührtem Gewässer, tonnenweise Eisensulfatins Meer verklappen, um so das Planktonwachstum anzuregen. Das Experiment erstreckt sich auf eine Länge von 300km in bisher völlig unberührtem Gewässer.
Festgestellt werden soll dabei, ob diegewünschte Annahme der CO2 Reduktion in der Atmosphäretatsächlich eintritt – oder nicht. Über die ökologischenFolgen dieses Experiments machen sich die Wissenschaftler dagegenkeine Gedanken.
Hinter der Aktion steckt ein riesigeswirtschaftliches Interesse. Sollte die CO2 Reduktion durchPlanktonwachstum nachgewiesen werden, könnte man dies in denCO2-Handel mit einbeziehen. Dieser CO2-Handel ist mittlerweile ein100-Milliarden-Dollar Markt. Nach Vorstellung der Wissenschaftlerkönnten die Meere in Zukunft „gedüngt“ werden, um CO2zu reduzieren. CO2 Emittenten dürfen dann umso mehr in dieAtmosphäre pusten.
Diesen Geschäftszweig hat auch dasUS-Unternehmen Planktos Inc. Für sich entdeckt. Schon 2007wollte die Firma westlich der Galapagos Inseln Planktonwachstum mitEisensulfat anregen. Die Aktion scheiterte am Widerstand vonUmweltschutzgruppen.
Doch die südafrikanischenUmweltschützer sind machtlos. Die Polarstern ist seit heuteunterwegs, um das Experiment durchzuführen. Experten befürchtenunvorhersehbare Folgen.
Die südafrikanische „SundayTimes“ meldet, dass das ganze Forschungsvorhaben einenVerstoss gegen das Verbot der Meerdüngung darstellt, eine UNKonvention, die ironischerweise unter der FederführungDeutschlands im Mai 2008 abgeschlossen wurde.
Das African Centre for Biosafetyin Johannesburg bat deshalb den Umweltminister Südafrikas,Marthinus van Schalkwyk, das Auslaufen des Schiffes zu verhindern.Vergeblich, da die Experimente ausserhalb der HoheitsgewässerSüdafrikas durchgeführt werden sollen.
DavidSantillo von Greenpeace International bemerkte:
„There isa huge danger, we are facing, ... as a global
society we put ourfaith in something, that is at best
speculative and at worsthighly damaging to Oceans
Ecosystems”
Das DeutscheUmweltministerium hatte keine Einwände erhoben, wie NatureNewsberichtet.
Selbst wenn dieses Experiment keinen Schadenanrichtet, was keineswegs sicher ist, dann gibt es gleichwohl nurzwei Wege, die CO2 Belastung herunterzufahren, nämlicheinerseits den Ausstoss drastisch zu verringern und andererseits derweltweiten Rodung der Regenwälder in Lateinamerika, Afrika undAsien Einhalt zu gebieten. Die Ozeane in ein Algenmeer zuverwandeln dürfte sicher keine Alternative sein.
An Bord der Polarstern: 50Wissenschaftler aus Deutschland, Indien, Italien, Chile, Frankreichund Grossbritannien. Ausserdem: 20 Tonnen Düngemittel. Diesollen in dem vorgesehenen Seegebiet ins Meer gekippt werden. Nameder Mission: LOHAFEX. Ziel der Mission: DasPhytoplankton/Algenwachstumanzuregen, um zu sehen, ob dies dann als Fänger fürKohlendioxid aus der Atmosphäre dienen kann.
Weitere Infos: --->Indo-German ocean fertilization experiment whips up storm of ... --->Ocean fertilization experiment draws fire