Vielleicht ist es damit gelungen, einen systemischen Zusammenbruch zu verhindern; so gesehen sind die Maßnahmen kaum als falsch zu kritisieren. Falsch aber waren die daran geknüpften Hoffnungen, dadurch die Kreditvergabe an Unternehmen rasch ankurbeln zu können. Ob dies jedoch durch die neuen, am Montag vorgestellten Maßnahmen erreicht wird, ist ebenfalls fraglich.
Innovativ ist sicherlich ein neues Arrangement zur Absicherung von Risiken in den Bankbilanzen, das den Banken eine Verlustbegrenzung ermöglicht. Sinnvoll mögen auch die Maßnahmen sein, Asset Backed Securities zusätzlich zu garantieren. Damit werden aber nur Voraussetzungen für ein Angebot geschaffen, für das es im Zweifelsfall keine Nachfrage gibt.
Niemand kann garantieren, dass damit "Märkte" in Gang kommen, die einen solchen Namen verdienen. An der Börse sieht man das Regierungspaket denn auch eher als letzte Tankstelle vor der drohenden Verstaatlichungswüste. Entsprechend dramatisch ist der neuerliche Kursverfall derjenigen Banken, an denen die Regierung bereits beteiligt ist. Meint sie es mit ihren Zielen ernst, wird nicht nur Royal Bank of Scotland, sondern auch die neu formierte Lloyds Banking Group ganz verstaatlicht.