Die Bundesregierung ist offenbar bereit, sich mit bis zu fünf Milliarden Euro an einer Opel-Rettung mit dem Ziel eines aus General Motors herausgelösten europäischen Opel-Modells zu beteiligen.
Voraussetzung sei aber, so berichtet die "Leipziger Volkszeitung" unter Berufung auf maßgebliche Regierungskreise in Berlin, dass ein seriöser Überlebensplan für eine europäische Lösung vorgelegt werde. Von den bis zu fünf Milliarden Euro öffentlicher Mittel für Bürgschaften, Kredite oder notfalls auch zeitweiliger Staatsanteile sollten die vier Bundesländer mit Opel-Produktionsstätten ein Fünftel übernehmen.
Die von Opel am Freitag genannten 3,3 Milliarden Euro öffentlichen Finanzierungsbedarfs seien "vermutlich ebenso wenig zukunftsfest wie das ganze Kurz-Modell", betonten die Regierungskreise gegenüber der Zeitung.Angesichts der Überproduktion auf dem Automobilsektor müsse man aber auch bei einem erfolgreichen Sanierungsmodell im Ergebnis mit einem Verlust von bis zu 8000 Arbeitsplätzen rechnen.
Bestätigt wurden zugleich erste erfolgreich verlaufene Kontakte samt einer Besichtigung durch Daimler-Benz-Manager im Eisenacher Opel-Montagewerk. Überlegt werde, Eisenach in Begleitung mit einer staatlich verbürgten Abnahmegarantie für eine gewisse Zeit unter der Regie von Daimler-Benz zu führen.
In der Praxis könnten dann dort auch unter Daimler-Benz-Regie Opel-Monatage-Auftragsarbeiten durchgeführt werden. Ein vergleichbarer Weg als "Brücke zu neuen Investoren" ist bereits im Rahmen der deutschen Airbus-Produktion abgelaufen.
Regierungsexperten halten, nach dem Zeitungsbericht, ein solches Modell auch bei Opel für denkbar. Auf Basis des am Freitag von Opel vorgestellten Kurz-Konzepts könne man allerdings nicht handeln. Ein Regierungsmitglied sprach sogar gegenüber der Zeitung "von einem Witz, mit dem General Motors hintenherum an staatliches Geld will". Es werde "keinesfalls eine staatliche Rettungsleistung um jeden Preis geben", hieß es.