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Heidelberger Druck: Und schon laufen die Gewinnmitnahmen!

Liebe Leser,

kaum kann die Heidelberger Druckmaschinen AG mal mit wirklich positiven Zahlen aufwarten, laufen an der Börse schon die Gewinnmitnahmen, die den Kurs wieder zurückfallen lassen – der übliche Teufelskreis. Speziell im Zeitraum von 19. April bis 2. Mai konnte der Kurswert in Erwartung vorläufiger Jahreszahlen kräftig zulegen. Von 2,33 ging es rauf auf 2,65 Euro. Am Freitag sackte der Kurs nach Verkündigung der Zahlen um 5 % ab, erholte sich aber im Laufe des Handeltages. Das ist zumindest ein gutes Zeichen.

Die Zahlen zum Geschäftsjahr 2016/17

Ich bin vorsichtig damit, bei einem guten Ergebnis gleich den Turnaround auszurufen. Aber bei Heideldruck läuft seit geraumer Zeit schon ein umfassendes Umbauprogramm, das Kostensenkungen und vor allem neue Prioritäten bei den Geschäftsaktivitäten beinhaltet. Die jetzigen Zahlen bestätigen eine positive Entwicklung, die sich bereits im Geschäftsbericht des Vorjahres andeutete. Insofern würde ich bei aller gebotenen Vorsicht von einem Turnaround sprechen, wie er auch dem Konkurrenten Koenig & Bauer gelungen ist.

Die bemerkenswertesten Kennziffern der diesjährigen Bilanz sind aus meiner Sicht der Gewinn nach Steuern und der Free Cashflow. Der Überschuss betrug 36 Mio. Euro (2015/16: 28 Mio. Euro) und der Cashflow lag bei 24 Mio. Euro im Plus (2015/16: -32 Mio. Euro). Endlich, kann man da nur sagen. Denn Heideldruck scheint damit endgültig wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Und es besteht Hoffnung, dass diese Entwicklung dauerhafter Natur ist. Der Auftragseingang übertraf nämlich mit 2,59 Mrd. Euro nochmals den Vorjahreswert von 2,49 Mrd. Euro.

Starkes Schlussquartal sorgt für Punktlandung

Zwischenzeitlich hatte es am Markt Zweifel gegeben, ob Heideldruck im Geschäftsjahr 2016/17 den Erwartungen gerecht werden könnte. Nicht jeder Zwischenbericht überzeugte. Doch offensichtlich sorgte ein sehr starkes Schlussquartal für eine Punktlandung. Es war das beste Einzelquartal seit 2008. Zum damaligen Zeitpunkt schlitterte der Konzern in die langwierige Krise, die eine Kurswertvernichtung von annähernd 90 % zur Folge hatte.

Nun blickt der Vorstand wieder optimistischer in die Zukunft. Deutlichster Ausdruck: Man beschäftigt sich wieder mit Zukäufen. Diese konnten zwar im vergangenen Geschäftsjahr noch nicht realisiert werden, sodass der Umsatz noch in etwa auf Vorjahresniveau verharrte. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, wie Finanzchef Dirk Kaliebe deutlich machte:

„Wir haben den Free Cashflow deutlich gesteigert und unsere Bilanzqualität im Berichtsjahr 2016/2017 weiter verbessert. Damit ist eine sehr gute Basis gelegt, um aus eigener Kraft den Konzernumbau in die digitale Welt zu finanzieren und verstärkt interessante Übernahmeziele anzugehen. Hier werden wir in Kürze entsprechende Erfolge vermelden können.“

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

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