Liebe Leser,

die Mängel des für militärische Zwecke konzipierten Transportflugzeugs A400M sind substanziell. So weist der viermotorige Airbus-Schulterdecker erhebliche Defizite im Bereich des Selbstschutzsystems auf. Dieses Verteidigungssystem ist aber eine dringende militärische Voraussetzung, um das Flugzeug vor anfliegenden Raketen schützen zu können. Darüber hinaus wird bemängelt, dass der Transportflieger Fallschirmjäger nicht simultan absetzen könne.

Bundesministerium bezweifelt volle militärische Einsatzfähigkeit

Wie nun aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters – unter Berufung auf einen vertraulichen Teil des im April veröffentlichten Rüstungsberichts der Bundesregierung – hervorgeht, sei eine volle militärische Einsatzfähigkeit des Flugzeugtyps zweifelhaft. So werde Airbus nicht die nötigen Investitionen erbringen, um die oben erwähnten Mängel auszumerzen. Das Ministerium sieht die Gründe hierfür vor allem in der Unterfinanzierung des Programms und in den voraussichtlichen Entschädigungsforderungen der betroffenen Staaten. Somit komme man zum Schluss, dass „die operationelle Verwendbarkeit des Flugzeugs […] gefährdet“ sei.

Wird es zu erheblichen Verzögerungen kommen?

Selbst wenn die noch fehlende militärische Ausrüstung doch noch geliefert werden würde, könnte dies laut Rüstungsbericht zu erheblichen Verzögerungen der Inbetriebnahme führen. Das Ministerium im Wortlaut: „Airbus könnte, bezogen auf die militärischen Fähigkeiten, Verschiebungen in einer Größenordnung von 12 bis 18 Monaten gegenüber der ursprünglichen Planung zur Verhandlungsbasis im Rahmen des Rebaselining machen“.

Airbus sieht das alles ganz anders

Ein Airbus-Sprecher dementierte laut Reuters umgehend die Kritikpunkte und betonte die „erhebliche[n] Fortschritte“, die man im vergangenen Jahr „sowohl beim Absetzen von Fallschirmjägern als auch beim Selbstschutzsystem“ erreicht habe. Der Sprecher fügte an, dass die Bundeswehr das beste Selbstschutzsystem der jeweiligen Klasse erhalten werde.

Lehnt man sich da bei Airbus nicht etwas zu weit aus dem Fenster? Wir dürfen jedenfalls gespannt sein, ob und wann der Flugzeugbauer seinen Worten auch tatsächliche Taten folgen lassen wird.

EinBeitrag von Norman Stepuhn.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse