Dubiose Studie: Deutschlands Schüler wählen die Bundeswehr auf Platz zwei der beliebtesten Arbeitgeber. Angeblich besonders zugelegt haben die Streitkräfte in der Gunst der Mädchen.
Die Polizei und die Bundeswehr sind für Deutschlands Schüler die beliebtesten Arbeitgeber. 22 Prozent der Jungen und Mädchen ab der 8. Klasse würde gern bei einem der beiden anheuern. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter über 12.000 Schülern im Land, die der „Welt am Sonntag“ vorliegt. Die Bundeswehr stieg darin erstmals in der achtjährigen Geschichte des Schülerbarometers des Marktforschungsinsituts Trendence auf Platz zwei. 10,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler gaben an, dass sie sich dort „am ehesten bewerben würden“.
Besonders zugelegt haben die Streitkräfte in der Gunst der Mädchen. Wollten sich im Jahr 2013 noch 6,4 Prozent der Schülerinnen dort bewerben, waren es in diesem Jahr bereits 8,4 Prozent. Die Polizei lag bei den Mädchen mit 12,4 Prozent der Nennungen und über alle Schüler mit 11,8 Prozent auf dem ersten Platz.
„Sicherheit der Anstellung und die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern sind seit Jahren die wichtigsten Faktoren, nach denen Schülerinnen und Schüler ihren Arbeitgeber wählen”, sagt Trendence-Managerin Manja Ledderhos. Ebenfalls hoch im Kurs stehen in der aktuellen Umfrage weiche Faktoren wie „der Ausgleich zwischen Berufs- und Privatleben“ sowie die „Kollegialität“. Auch die „persönliche Entwicklung“, „attraktive Arbeitsaufgaben“ und „guter Führungsstil“ sind jungen Männern wie Frauen bei der Wahl ihres künftigen Arbeitgebers besonders wichtig.
Unter den Top Ten der beliebtesten Arbeitgeber finden sich vier Autokonzerne: BMW (9,5 Prozent der Nennungen), Audi (7,3), Porsche (7,0) und Daimler (5,7). Volkswagen (4,7) liegt auf Rang elf. BMW klettert bei den Jungen sogar von Platz fünf auf Platz eins. „Das Münchner Unternehmen gilt bei den Schülern als erfolgreich, als das Unternehmen mit dem höchsten Einstiegsgehalt und der höchsten Innovationskraft“, sagt Trendence-Expertin Ledderhos.
Zu den Absteigern des Jahres 2014 in der Gunst der Schülerinnen und Schülern gehören die Medien und der Handel. ProSiebenSat.1 fällt vom 2. Auf den 8. Rang, die Modekette H&M vom 10. Auf den 13. Rang. Handelsmarken wie H&M hätten durch die Debatten um schlechte Arbeitsbedingungen in Textilfabriken und um Mindestlöhne an Attraktivität bei den Bewerbern verloren, so Ledderhos. Außerdem kam unter den Arbeitgebern ein harter Konkurrent hinzu: Der unter Jugendlichen äußerst hippe irische Textildiscounter Primark, der monatlich neue Filialen auch in Deutschland eröffnet.