Großbritannien versinkt im Chaos. Erst im Bereich Migration, jetzt auch an den Finanzmärkten. Dem Königreich droht die Diktatur. Reiche flüchten in Massen wegen drastischer Steuererhöhung. Straßenkämpfe prägen den Alltag.
Von Meinrad Müller
Die Rendite für 30-jährige britische Staatsanleihen ist auf 5,64 Prozent gestiegen – so hoch wie seit 1998 nicht mehr. Das ist ein Alarm für alle Anleger. Im Tiefpunkt 2020 lag sie bei nur rund 0,38 Prozent, heute also fast das Fünfzehnfache. Dahinter steckt keine Randnotiz, sondern ein Beben mit Sprengkraft, das direkt nach Deutschland überschwappen kann.
Deutsche Banken, Versicherungen und Pensionskassen stecken tief in britischen Staatsanleihen. Jeder Zinsanstieg dort frisst sich hier in die Bilanzen. Das bedeutet: Verluste mitten in unseren Fonds, in den Altersrücklagen, in den Ersparnissen. Millionen verschwinden, bevor der normale Bürger überhaupt merkt, was passiert.
Und es kommt noch schlimmer: Das schwache Pfund macht aus jedem britischen Investment in Euro gerechnet einen Schrumpfwert. Wer glaubt, er sei mit Anleihen abgesichert, sitzt in Wahrheit auf tickenden Zeitbomben. Doppelter Schaden – Kursverluste und Währungsverluste.
Ein Markt gerät außer Kontrolle
Der Mechanismus ist brutal einfach: Steigen die Renditen, fallen die Kurse. Milliardenwerte lösen sich in Luft auf. Seit Juli haben sich die Zinsen von 4,5 auf über 5,6 Prozent hochgeschraubt. Investoren ziehen die Reißleine, weil sie Großbritannien nicht mehr trauen. Die Regierung fährt ein Defizit von über fünf Prozent der Wirtschaftsleistung. Das Pfund verliert an Halt. Die Inflation bleibt klebrig hoch. Ergebnis: Ein Strudel aus Misstrauen, Abverkauf, steigenden Zinsen.
Stimmen aus der Finanzwelt schlagen Alarm
Der Hedgefonds-Gründer Ray Dalio warnt: „Die jüngste Verkaufswelle bei britischen Staatsanleihen und die fallende Währung deuten klar auf Marktsorgen hin. Das Überangebot an Papieren kann eine Schuldenspirale auslösen.“ Beobachter in London ergänzen: „Die Regierung steht vor einem Paradox. Vertrauen mag es noch geben, doch die Finanzierungskosten schießen in Höhen, die den Handlungsspielraum massiv einschränken.“
Der Funke springt auf Deutschland über
Das ist kein isoliertes Problem. Schon 2022 gab es einen Vorgeschmack: Als die damalige britische Regierung mit einem überzogenen Steuerpaket die Märkte verunsicherte, rauschten die Anleihen nach unten, und auch Deutschland spürte die Erschütterung. Heute sind die Summen größer, die Risiken höher. Wenn London ins Rutschen gerät, steigen auch hierzulande die Zinsen. Kredite verteuern sich, Hypotheken werden unbezahlbar, Unternehmen stöhnen unter Kosten. Wer glaubt, dass dies in Berlin folgenlos bleibt, lebt im Wolkenkuckucksheim.
Eine tickende Bombe
Die britische Regierung zahlt jetzt schon über 100 Milliarden Pfund jährlich an Zinsen. Sollte die Rendite auf 6 Prozent klettern, wächst die Last ins Unerträgliche. Schuldenlawine, schwächeres Pfund, höhere Inflation. Ein Kreislauf, der nicht nur die Insel, sondern auch Europa in Mitleidenschaft zieht. Das ist nicht länger ein Risiko am Horizont, es ist ein Sturm, der bereits tobt.
Deutschland kann nicht wegsehen
Der Anstieg der britischen Renditen ist kein Betriebsunfall. Er ist ein Menetekel. Deutsche Anleger sitzen mit im Boot, ob sie wollen oder nicht. Altersvorsorge, Fonds, Banken – alles ist verwoben. Jetzt ist Wachsamkeit Pflicht. Jetzt ist Vorbereitung nötig. Wer weiter schläft, wacht in einer Welt auf, in der Milliarden verbrannt und Sicherheiten zertrümmert sind.



