Donald Trump stellte sich nicht als Politiker vor die Abgeordneten, sondern als Architekt eines ungeahnten Wirtschaftsaufschwungs. Vor der Knesset – dem israelischen Parlament – präsentierte er keine Friedensromantik, sondern einen Business-Masterplan.
Von Meinrad Müller
Trump lässt neue Märkte erwachen
Der Krieg ist vorbei, die Geiseln sind frei, und jetzt beginne das „Goldene Zeitalter“. Und wer ihm genau zuhört, hört mehr als Diplomatie. Die Region werde nun vom Krisenherd zum Kapitalmarkt. Trump erklärte, der lange Albtraum des Gaza-Krieges sei beendet. Dieser Satz ist mehr als Symbolik. Frieden bedeutet offene Häfen, sichere Lieferketten, planbare Verträge. Jahrzehnte des Chaos sollen durch Stabilität ersetzt werden. Und Stabilität schafft Märkte. Genau hier sprach er mehrfach von „Wohlstand“, „Chance“, „Sicherheit“ und „gemeinsam aufbauen“.
Ein neuer Wirtschaftsblock entsteht
Trump sprach davon, „Schlachtfelder in Wohlstand zu verwandeln“. Aus Feinden sollen Partner werden. Aus Grenzen sollen Korridore werden. Der India-Middle East-Europe Corridor (IMEC) ist dabei das Schlüsselprojekt: von Indien über die Golfstaaten nach Israel bis nach Europa. Neue Häfen. Neue Schienen. Neue Datenleitungen. Bis zu einer Billion Dollar Potenzial, Trump wurde euphorisch.
Hightech statt Handgranaten
Gleichzeitig normalisieren sich Beziehungen mit Saudi-Arabien, Indonesien und sogar Syrien. Sanktionen werden gelockert. Freihandelszonen diskutiert. Experten nennen es „den nächsten großen Wirtschaftsblock“. Nicht Öl. Sondern Logistik, Technologie, Energie, Wasser, KI. Trump nannte Israel ein „technologisches Kraftzentrum“. Die Golfstaaten investieren bereits hunderte Milliarden in künstliche Intelligenz, Halbleiter und Rechenzentren. Die USA liefern Know-how. Israel liefert Innovation. Die Araber liefern Kapital. Wer hier früh dabei ist, sitzt im Fahrersitz eines neuen Silicon Valley mit Sand und Sonne.
Wo Ruinen stehen, rollen bald Betonmischer
Der Wiederaufbau wird zum Renditemotor. Gaza, Westbank, Nordisrael: Immobilien, Tourismus, Wasserrecycling, Fabriken. Trump sprach von „Hoffnung, Harmonie, Chancen und Glück“. Das klingt weich – ist aber hartes Geschäft. Wer aufbaut, diktiert den Markt. Wer liefert, verdient. Wer wartet, zahlt später den Einstiegspreis.
Trump verwendete das Wort „Wohlstand“ fünfmal
„Partnerschaft“ betonte er immer wieder. „Neues Zeitalter“ mehrfach. Er nannte es „Goldenes Zeitalter“. Am Ende sagte er: „Dies ist die historische Morgendämmerung eines neuen Nahen Ostens.“ Ein solcher Satz ist ein Startschuss.
Was bedeutet das für die Wirtschaft?
Der Nahe Osten war Jahrzehnte lang nur Risiko. Jetzt wird er Rendite. Die Golfstaaten zeigen es bereits: Tech-Fonds stiegen um +15 %. Infrastrukturprojekte laufen. Datenzentren wachsen. Kapital fließt nicht mehr nach London – es fließt nach Abu Dhabi, Tel Aviv und Riad. Wenn politischer Wille, amerikanische Rückendeckung und arabisches Geld aufeinandertreffen, entstehen Gelegenheiten, die es nur einmal pro Generation gibt. Trump hat die Richtung vorgegeben: Aus Waffen wird Wirtschaft. Aus Angst wird Expansion. Aus Wüste wird Wachstum.



