Commerzbank kündigt Betriebsrat Streichung von 4000 bis 6000 Stellen an. Binnen vier Jahren jede achte Stelle in Gefahr. Arbeitnehmervertreter sprechen von "Horrorkatalog".
Bei der Commerzbank ist jeder achte Arbeitsplatz in Gefahr. Personalchef Ulrich Sieber will in den nächsten vier Jahren 4000 bis 6000 der zuletzt 49.000 Vollzeitstellen im In- und Ausland streichen. Darüber hat Sieber den Gesamtbetriebsrat nun unterrichtet, wie die zweitgrößte deutsche Bank am Donnerstag in Frankfurt bestätigte. Die Pläne sind Teil eines milliardenschweren Sparprogramms, das die Bank im November vorgestellt hatte.
Die Streichung von 6000 Stellen entspräche rund 18 Prozent der deutschen Belegschaft. Konzernweit wären es rund zehn Prozent.
Laut "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" will die Commerzbank im deutschen Geschäft 10 bis 15 Prozent der Belegschaft abbauen. Allerdings handele es sich dabei nur um eine vorläufige Größenordnung, bevor im Februar die Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen würden, hieß es. Nach Informationen aus Finanzkreisen gibt es in den Verhandlungen noch zahlreiche Stellschrauben, die zu einem geringeren Stellenabbau führen könnten.
Die Commerzbank wollte die Berichte zunächst nicht kommentieren. Die Zahl von 6000 bedrohten Arbeitsplätzen hatte im September bereits die Wochenzeitung "Die Zeit" genannt. Auch damals hatte die Bank sich nicht geäußert.
Die Commerzbank baut ihr Privatkunden-Geschäft um. Die Kosten sollen bis 2016 um eine Milliarde Euro sinken. Klar ist, dass es zu einem Stellenabbau unter den 56.000 Mitarbeitern kommen wird. Bisher hielt sich das Geldhaus dazu jedoch sehr bedeckt
Zuvor hatte die Deutsche Bank bereits ebenfalls Stellenstreichungen angekündigt. Wieviele Mitarbeitet beim deutschen Bankenprimus jedoch betroffen sind, steht noch nicht fest.