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Grünen-Chefin Baerbock will Kraft durch Freude?

Grünen-Chefin Annalena Baerbock fordert "Goldenen Plan" für den Sport. Bund soll jährlich 500 Millionen Euro Fördergelder in den Ausbau von Sportstätten investieren. Die Aktion erinnert an Kraft durch Freude (KdF).

 

Wenige Wochen vor den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen fordert Grünen-Chefin Annalena Baerbock einen Goldenen Plan für den Sport. "In den 60er-Jahren gab es den sogenannten Goldenen Plan – Milliarden an Fördergeldern für Sportstätten in ganz Deutschland", sagte Baerbock zu BILD am SONNTAG. "Eine Art Goldenen Plan für den Sport brauchen wir jetzt wieder."

Jedoch erinnert die Aktion auch die nationalsozialistische Gemeinschaft "Kraft durch Freude" (KdF). KdF war eine politische Nazi-Organisation mit der Aufgabe, die Freizeit der deutschen Bevölkerung zu gestalten, zu überwachen und gleichzuschalten.

Was will Baerbock?

Konkret fordert Baerbock ein Förderprogramm von 500 Millionen Euro jährlich, auf die sich Sportvereine und Kommunen bewerben können sollen. Das Geld solle dafür eingesetzt werden, dass Sportstätten und Schwimmbäder saniert und ausgebaut werden. "Momentan können Kommunen, die hoch verschuldet sind, Schwimmbäder nicht sanieren, weil das als freiwillige Aufgabe gilt. Absurd", sagte die Parteivorsitzende.

Gerade in Ostdeutschland seien viele Schwimmbäder und Sportstätten vernachlässigt worden. So würden Orte, die eh schon Probleme haben, noch unattraktiver für junge Menschen. "Das private Spaßbad nutzt nur denen, die für den Eintritt 15 Euro oder mehr zahlen können. Schwimmenlernen darf aber keine Frage des Geldes sein."

Die Grünen-Chefin nimmt damit Regionen ins Visier, die von der Politik bislang vernachlässigt worden seien. "Ich bin in Orten gewesen, in denen es keinen Arzt, keine Hebamme, keine Treffpunkte mehr gibt und in denen mir Leute sagen: Hier war noch nie ein Politiker", sagte Baerbock. Dieses Vakuum habe die AfD genutzt und mit Hassparolen gefüllt, als vermeintliche Antwort. "Insgesamt ist für mich entscheidend, nicht vor der AfD zu sitzen wie das Kaninchen vor der Schlange. Sondern wir müssen uns stärker um jene kümmern, die Teil dieser Gesellschaft sind, zum Beispiel als Krankenschwester, Bauarbeiter, Altenpfleger, die sich aber von Politik und Wahlen abgewandt haben."

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