Gold-ETFs mit stärksten Abflüssen seit Monatsbeginn. Seit Quartalsbeginn sind im Durchschnitt täglich 1,9 Tonnen Gold aus den ETFs abgeflossen. Zu den Verkäufern von Gold zählte im Oktober auch Deutschland.
Von Commerzbank Commodity Research
Positive US-Konjunkturdaten und die anhaltende Debatte, wann die US-Notenbank mit der Reduzierung ihrer Anleihekäufe beginnt, haben sowohl Gold als auch Silber gestern vorübergehend auf neue mehrmonatige Tiefstände fallen lassen. Die Verluste konnten im späten Handel immerhin wieder aufgeholt werden.
Einer nachhaltigen Erholung stehen allerdings die anhaltenden Abflüsse bei den Gold-ETFs entgegen. Deren Bestände wurden gestern um weitere fünf Tonnen reduziert, was dem größten Tagesabfluss seit Anfang des Monats entspricht. Seit Quartalsbeginn sind im Durchschnitt täglich 1,9 Tonnen Gold aus den ETFs abgeflossen. Dies liegt sogar wieder leicht über den durchschnittlichen Tagesabflüssen des dritten Quartals, womit sich die Dynamik nicht weiter verlangsamt hat.
Gemäß Daten des IWF haben sich die Notenbanken im Oktober mit Goldkäufen zurückgehalten. Ein größerer Aufbau der Bestände wird nur aus der Türkei gemeldet (13 Tonnen), wobei dies in erster Linie auf regulatorische Änderungen zurückzuführen sein dürfte. Im dritten Quartal hatten die Zentralbanken der Schwellenländer Daten des World Gold Council zufolge 93,4 Tonnen Gold zur Diversifizierung ihrer Währungsreserven gekauft.
Zu den Verkäufern von Gold zählte im Oktober auch Deutschland. Erstmals seit Juni hat die Deutsche Bundesbank wieder 3,4 Tonnen Gold an das Bundesfinanzministerium veräußert. Dieses Gold wird zur Prägung von Gedenkmünzen verwendet. Die Bundesbank verkauft zu diesem Zweck eigenen Angaben zufolge jährlich 6-7 Tonnen Gold.