Die Großen Haie fressen den Teich leer
Die Sparkasse verkauft Reisen, die Bank Versicherungen, Amazon von Kleidung bis Kräutertee gleich alles. Die Plattform liefert schnell, günstig und bequem. Das sind reale Vorteile für den Kunden, keine Frage. Doch was effizient wirkt, zerstört die Möglichkeit, selbst einen Laden um die Ecke mit Eigenverantwortung haben zu können. Die kleinen Geschäfte verlieren ihre Kundschaft, obwohl sie oft beraten, mitdenken, mitarbeiten, aber sie verlieren gegen Geschwindigkeit und Rückgaberecht ohne Diskussion. So stirbt der Mittelstand. So stirbt der Mut zur Selbstständigkeit.
Die Jugend sieht, dass das Spiel nicht für sie gemacht ist
Die Jugend lebt zur Miete, zahlt immer mehr, verdient aber kaum besser. Sie hört in der Schule von Gründergeist, doch sie erlebt, dass dieser durch Auflagen sofort wieder im Keim erstickt wird. Wer früher eine Werkstatt gründete, bekommt heute nicht einmal einen Gründerkredit. Wer eine Wohnung kaufen will, scheitert am nicht vorhanden Eigenkapital. Wer eine gute Geschäftsidee hat, wird von den Großen kopiert, noch bevor er online ist. Die Chancenlosigkeit
wird brutal erlebt.
Man wird nicht Sozialist aus Überzeugung, sondern aus Enttäuschung. Wenn keiner aufsteigen kann, soll wenigstens keiner oben sein. Aus dieser Stimmung heraus entsteht radikale Politik.
Steuerfreiheit für Kleinunternehmer
Wir brauchen konkrete Hebel. Steuerfreiheit für Kleinunternehmer im ersten Jahr. Drei Jahre Sozialabgabenfreiheit für Gründer. Kommunale Onlineplattformen, die lokale Händler sichtbar machen. Gründerzentren, die beraten, nicht abschrecken. Schulen, die nicht nur Konsum erklären, sondern Unternehmertum lehren. Und Kunden, die einmal pro Woche bewusst lokal einkaufen, auch wenn der Klick bei Amazon bequemer wäre.
Wenn wir die selbstständige Existenzform nicht entschlossen schützen, wird die Politik bald nur noch auf Gleichverteilung reagieren. Dann regiert der Neid, nicht der Ehrgeiz. Und aus der Marktwirtschaft wird Gleichschaltung, ohne Ideologie, aber mit voller Wucht.
Linke, Grüne und SPD kamen bei der Bundestagswahl 2025 zusammen auf rund 37 % der Zweitstimmen (SPD 16,4 %, Grüne 11,6 %, Linke 8,8 %) und stellen im Parlament 269 der 630 Abgeordneten, das sind gut 42 %. Versteht Wirtschaft, Verbände oder Politik nicht, was sich langfristig anbahnt, brauchen diese drei Parteien keine Wahlwerbung mehr.