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Griechenland kriegt noch mal 60 Milliarden

Offiziell tun alle Beteiligten so, als wenn intensiv geprüft würde und noch nichts in "trockenen Tüchern" sei. Inoffiziell sickerte jetzt verlässlich durch, dass Griechenland im Juni 60 Milliarden kriegt. Athen - ein Faß ohne Boden?

 

Griechenland wird nächsten Monat ein neues Rettungspaket in Höhe von 60 Milliarden Euro erhalten. Das meldet die Nachrichtenagentur Dow Jones. Die Agentur beruft sich dabei auf Aussagen ranghoher griechischer Politiker.

Demnach soll mit der neuen Geldspritze eine Unterdeckung des Landes in 2012 in Höhe von 27 Milliarden und 2013 in Höhe von 32 Milliarden Euro ausgeglichen werden. Ob es jedoch bei diesen Summen bleibt, ist nicht sicher.

Damit ist auch klar, dass das erste Rettungspaket sein Ziel nicht erreicht hat, Griechenland über Wasser zu halten. Ohne neue Hilfen müsste das Land wohl sofort den Bankrott anmelden. Die Zinsen für 10 jährige Griechenbonds bewegen sich in Richtung 16%, die für 2jährige liegen auf Rekordniveau bei fast 25%.

Die Dow Jones Meldung entlarvt eine Aussage von Bundeskanzlerin Merkel heute vor Journalisten als Lüge: Merkel sagte, Entscheidungen über Griechenland werden erst nach der neuen Analyse der Schuldentragfähigkeit fallen. Über die Erleichterung der Hilfsbedingungen für Griechenland könne erst entschieden werden, wenn die Ergebnisse aus der laufenden Prüfung durch die Troika aus EU, IWF und EZB vorlägen, sagte Merkel am Dienstag vor Journalisten in Berlin.

Derzeit prüft ein Team von EU, Europäischer Zentralbank und IWF routinemäßig die Lage des Landes. Kritiker bemängeln, dass leichtfertige Kreditzusagen für Athen notwendige Anpassungsprozesse in Griechenland zunichte machen.


Euro Bonds 2 Year 5 Year 10 Year
Greece    24.75 -3.3%    16.64 +0.5%    15.76 +0.3%
Ireland    12.52 -0.5%          10.67 +0.2%
Portugal    12.10      11.89      9.67  
Spain    3.43 +0.7%    4.63 +0.6%    5.34 +0.3%
Italy    3.00 +0.4%    3.98 +0.3%    4.68 +0.2%
Belgium    2.54 +1.5%    3.59 +0.7%    4.21 +0.2%
Austria    2.08 +1.0%    2.96 +0.9%    3.52 +0.5%
France    1.76 +1.5%    2.79 +0.8%    3.47 +0.4%
Finland    1.63 +0.8%    2.68 +0.8%    3.43 +0.6%
Netherlands    1.74 +1.6%    2.51 +0.9%    3.40 +0.5%
Germany    1.72 +1.2%    2.49 +0.9%    3.12 +0.5%

Stand 10.5.  9Uhr

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