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Novo Nordisk: Steckt noch mehr hinter der US-Flaute?

Liebe Leser,

im vergangenen Jahr schockte der dänische Insulinhersteller Novo Nordisk die Börse mit einer Gewinnwarnung. Aufgrund des steigenden Preisdrucks in den USA rechne man mit schlechteren Zahlen, so die offizielle Version. Verantwortlich seien regulatorische Bestimmungen der US-Gesundheitsbehörden. Der Kurs der Novo-Aktie brach in der Folge deutlich ein. Doch hinter der Geschichte könnte noch mehr stecken als bisher angenommen. Das berichtet zumindest Bloomberg.

Whistle-Blower erheben schwere Anschuldigungen

Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf Gerichtsdokumente, die am vergangenen Donnerstag der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Offenbar haben zwei Whistle-Blower gegen das Unternehmen ausgesagt und schwere Vorwürfe erhoben. So sollen etwa Ärzte bestochen worden sein, um den Novo-Topseller Victoza zu verschreiben.

Die US-Vertriebsleute des dänischen Unternehmens hätten sich zunächst als Schulungspersonal ausgegeben, um Zutritt zu den Arztpraxen zu erlangen. Dann habe man die Mediziner mit Werbegeschenken und Bestechungsgeldern „überzeugt“, damit sie bevorzugt Mediamente von Novo Nordisk verschrieben.

Die Ermittlungen des US-Justizministeriums dauern laut Bloomberg bereits seit 2011 an. Ein Urteil ist bisher noch nicht gefällt worden. Doch die jetzt ans Tageslicht gekommenen Dokumente verheißen nichts Gutes, sollten sie durch konkrete Beweise belegt werden.

Victoza von großer Bedeutung

Etwa 80 % des Jahresumsatzes in Höhe von 16,3 Mrd. Dollar (2016) entfallen auf Diabetes-Mittel. In den vergangenen fünf Jahren sind die Einnahmen in diesem Segment um rasante 75 % gewachsen. Victoza, das die natürliche Insulinproduktion stimuliert, ist dabei das meistverkaufte Medikament des Konzerns und eines der am schnellsten wachsenden Produkte. 2016 verdiente Novo mit dem Mittel knapp 3 Mrd. Dollar. Für dieses Jahr erwarten Experten rund 3,3 Mrd. Dollar.

Sollten die Vorwürfe zutreffen, drohen dem Unternehmen empfindliche Strafen oder zumindest ein kostspieliger Vergleich. Die US-Gerichte sind in diesen Belangen bekanntermaßen wenig zimperlich. Und dann könnte der Gewinn in der Tat erheblich gemindert werden. Zudem muss sich das Unternehmen möglicherweise auf einen geringeren Absatz einstellen, wenn die alte „Verkaufsmasche“ nicht mehr zieht. Wohlgemerkt immer unter dem Vorbehalt, die Geschichte lässt sich wirklich durch Beweismittel belegen.

Aktie im Überblick

Dividende 2016

1,02 €

Div.-Rendite

2,98 %

Ergebnis/Aktie

2,02 €

KGV

17

Börsenwert

69,24 Mrd. €

Akt. Kurs (28.04.17)

35,28 €

12-Monats-Hoch

51,99 €

12-Monats-Tief

29,39 €

12-Monats-Perf.

-29,37 %

3-Monats-Perf.

+7,05 %

EinBeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

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