EWU-Wachstum sinkt erstmals seit Beginn der Währungsunion.
Das reale Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat sich im 2. Quartal abgeschwächt. Im Vorquartalsvergleich sank das BIP nach ersten Schätzungen von Eurostat um 0,2% nach +0,7%. Das ist der erste Rückgang seit Beginn der Währungsunion im Jahr 1999.
Zwar werden die BIP-Detaildaten erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht, doch dürften vor allem die Bruttoanlageinvestitionen das Wachstum belastet haben. Hierbei sollte es sich um einen negativen Rückpralleffekt auf den kräftigen Anstieg im Anfangsquartal gehandelt haben.
So hatten die Bauinvestitionen aufgrund der milden Witterung im 1. Quartal deutlich zugelegt. Damit blieb allerdings die sonst übliche Frühjahrsbelebung aus. Darüber hinaus dürfte sich der Private Verbrauch schwach entwickelt haben. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten sollten die Konsumdynamik dabei deutlich gedämpft haben.
Innerhalb der EWU hat sich die gesamtwirtschaftliche Leistung in den meisten Länder verringert. Die drei größten Mitgliedsländer Deutschland, Frankreich und Italien verzeichneten jeweils Rückgänge von 0,5%, 0,3% bzw. 0,3% im Vorquartalsvergleich. Italiens BIP schrumpfte damit innerhalb von drei Quartalen zweimal. In Spanien hat sich der Abschwung fortgesetzt. Nach +0,3% im 1. Quartal sank das BIP-Wachstum auf +0,1%. Während das portugiesische Wachstum um 0,4% nach -0,1% zunahm, stagnierte das BIP in den Niederlanden nach +0,4%.
Die Wachstumsaussichten für die kommenden Quartale haben sich in den letzten Wochen weiter eingetrübt. Die Stimmungsindizes haben sich im Trend der letzten Monate deutlich verringert und signalisieren damit eine schwache BIP-Entwicklung. Andererseits dürfte es nicht zu einem nachhaltigen Wirtschaftsabschwung kommen. Setzt sich der jüngste Ölpreisrückgang fort, dürfte das die arg strapazierten Geldbeutel der Konsumenten und der Unternehmen entlasten. Dennoch: Die Risiken für ein schwächeres Wirtschaftswachstum haben per saldo zugenommen.
Brian Mandt
Postbank Research
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