Nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank FED auf ihrer Sitzung am 16./17. September die erste Zinssenkung dieses Jahres beschließt. Offen bleibt nur die Höhe des Zinsschritts.
Von Andreas Männicke
Die Märkte reagierten bereits: Aktien und Kryptowährungen zogen an, die Wall Street und auch Gold erreichten neue Allzeithochs. Besonders KI-Aktien wie Oracle und Nebius schossen um 37 % bzw. 50 % an einem Tag nach oben – was jedoch Fragen nach möglichen Blasenbildungen aufwirft.
Positive Marktstimmung trotz geopolitischer Risiken
Weder Haushaltsprobleme in Frankreich noch Drohnenangriffe auf Polen konnten die gute Stimmung an den Weltbörsen dämpfen. Anleger scheinen derzeit vor allem auf die nächste „KI-Chance“ zu schauen. Doch auch abseits des Tech-Hypes lohnt sich ein Blick – insbesondere nach Südosteuropa.
Osteuropa im Aufwind
Während der DAX seit Jahresbeginn „nur“ um 18,3 % zulegte, stieg der SETX-Index der Wiener Börse (Südosteuropa) bereits um 36 %. Aktien aus Ländern wie Georgien und Kasachstan profitieren zudem von hohen Wachstumsraten beim Bruttoinlandsprodukt.
Andreas Männicke weist in seinem Börsenbrief EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de) und in seinem YouTube-Kanal EastStockTV (Folge 256) auf diese Chancen hin.
Kryptos und Edelmetalle gefragt
Auch Kryptowährungen und Rohstoffe bleiben stark:
- Bitcoin kletterte von 112.000 auf 116.000 USD
- Ethereum auf 4.600 USD
- Gold markierte mit 3.650 USD/Unze ein neues Rekordhoch
- Silber stieg auf 42 USD
- Kupfer liegt wieder über 10.000 USD pro Tonne
KI-Aktien mit Rekordgewinnen
Besonders auffällig sind die Kursgewinne im KI-Sektor: Oracle legte fast 40 % an einem Tag zu, Nebius sogar 50 %. Letzteres erhielt von Microsoft einen Milliardenauftrag (17 Mrd. USD über fünf Jahre) zum Ausbau von KI-Infrastruktur – in enger Kooperation mit Nvidia. Nach solchen Kurssprüngen stellt sich allerdings die Frage, ob sich hier eine neue Tech-Blase bildet, ähnlich wie beim Neuen Markt um die Jahrtausendwende.
Politische Risiken ignoriert
Weder Drohnenangriffe auf Polen noch politische Krisen in Frankreich oder Japan sorgten für Verunsicherung. Auch Regierungswechsel in Paris und Tokio oder Anschläge in den USA blieben ohne größere Marktauswirkungen. Anleger wirken derzeit erstaunlich sorglos.
In Deutschland profitiert die AfD von wachsender Unzufriedenheit mit der Regierung. Bei den Kommunalwahlen in NRW erreichte sie in Köln über 25 %, in Gelsenkirchen sogar 38 %. Die Grünen verloren deutlich. Ähnliche Rechtsverschiebungen gibt es auch in Großbritannien.
Osteuropäische Börsen boomen weiter
Mehrere osteuropäische Indizes schlagen den DAX deutlich:
- CECE-Index (Polen, Ungarn, Tschechien): +33,5 % in Euro, +50 % in USD
- SETX-Index (Südosteuropa): +36 %
- BTX-Index (Bulgarien): +24 %
- ROTX-Index (Rumänien): +22 %
- CROX-Index (Kroatien): +20,8 %
- SBI-Index (Slowenien): +30 %
Die Warschauer Börse zeigte sich trotz Drohnenangriffen bemerkenswert stabil.
Fazit: Chancen in Osteuropa
Osteuropäische Märkte sind noch immer günstig bewertet und werden in westlichen Medien oft übersehen. Dabei zählten 2023 bereits zwölf Börsen aus Osteuropa zu den 30 weltweit besten Performern – viele schlugen den DAX deutlich. Auch 2024 setzte sich dieser Trend fort.
Hinweise & Angebote
- Ausführliche Analysen finden Sie im Börsenbrief EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de).
- Neue Seminare „Go East“ sowie BRICS-Seminare und Webinare sind in Vorbereitung.
- Ein kostenloser Newsletter zu Welt- und Ostbörsen sowie zu den BRICS ist unter www.eaststock.de bestellbar.
- Zudem plant Andreas Männicke über das neue Netzwerk „Tribe“ (hier) einen Online-Börsen-Stammtisch.



