
"Nur in diesem Falle - und bei glaubhafter parlamentarischer Unterstützung - ist eine weitere Verschiebung auch aus unserer Sicht sinnvoll", so der BDI-Hauptgeschäftsführer weiter. Eine mögliche Fristverlängerung vergrößere die Unsicherheit für die Unternehmen. Die jüngste Verschiebung des Austrittsdatums im April habe die politischen Verhandlungen in keiner Weise vorangebracht. "Stattdessen haben viele Unternehmen, die sich auf den 29. März eingestellt hatten, hohen Aufwand betrieben und vom Ergebnis her unnötige Ausgaben getätigt. Gerade eine Last-Minute-Verschiebung ist besonders teuer", sagte Lang. Der Brexit sei nur noch einen Wimpernschlag entfernt - und trotzdem gebe es keine solide Gesprächsgrundlage aus London. "Unseren Unternehmen bleibt nur übrig, sich auf einen harten Brexit am 31. Oktober einzustellen", so der BDI-Hauptgeschäftsführer weiter. Es sei kein Plan zu erkennen, mit dem die britische Regierung einen No-Deal-Brexit verhindern wolle. "Das britische Regierungshandeln wirkt verstörend. Es ist unverantwortlich und ein Spiel mit dem Feuer", so Lang. Ein No-Deal-Brexit sei das absolut schlechteste Szenario für die Unternehmen. In diesem Jahr sei hierzulande nur noch ein geringer Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um höchstens 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr möglich. Im Falle eines harten Brexits ohne Abkommen drohe der deutsche BIP-Zuwachs sogar in Richtung Null zu gehen, so der BDI-Hauptgeschäftsführer weiter. Die deutsche Industrie unterstütze trotzdem die Verhandlungsposition der EU vorbehaltlos. Für die Wirtschaft gehe es vor allem um Integrität des Binnenmarkts der EU27: "Europa ist unser Heimatmarkt, die Stabilität der EU unsere oberste Zielsetzung", sagte Lang.
Foto: Fahnen von EU und Großbritannien, über dts Nachrichtenagentur