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Reiseverband kritisiert neue Quarantäneregeln


Reisende an einem Gepäckband, über dts NachrichtenagenturDer Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), Norbert Fiebig, übt scharfe Kritik an den ab Oktober geltenden neuen Corona-Vorschriften für Reisende. "Wir brauchen keine verordnete Zwangsquarantäne", sagte Fiebig dem "Handelsblatt". Das sei unverhältnismäßig und "führt die Reisewirtschaft auf direktem Weg in einen zweiten Lockdown".

Gemäß den neuen Quarantäneregeln sollen sich Einreisende aus Risikogebieten in jedem Fall in häusliche Quarantäne begeben müssen, und zwar für mindestens fünf Tage. Erst dann kann die Zeit durch ein negatives Testergebnis abgekürzt werden. Fiebig fordert stattdessen eine Ausweitung der Corona-Tests. Mit dem zielgenauen Einsatz von Tests bei der Einreise nach Deutschland lasse sich die Einschleppung des Coronavirus wirksam unterbinden. "Im Gegensatz zum nicht zu kontrollierenden Wegsperren von Reisenden sorgen Tests für eine adäquate Risikominimierung", sagte Fiebig. Der DRV-Präsident erwartet durch das Ende der globalen Reisewarnung kaum Entlastung für die Reisebranche. In Sachen Urlaubs- und Geschäftsreisen bleibe die Unsicherheit. "Es wird fast keine Möglichkeit geben, außerhalb Europas zu reisen – und auch innerhalb Europas wird es immer schwieriger", so Fiebig. "Damit unterbindet die Bundesregierung faktisch die Berufsausübung von Reisebüros und Reiseveranstaltern." Die Reisewirtschaft stehe als "Händlerin ohne Ware da", denn für den Winter gebe es derzeit kaum etwas, was verkauft werden könne. Die momentane Lage der Reisewirtschaft beschrieb Fiebig als existenzbedrohend. "Reisebüros und Reiseveranstalter waren als erste vom Corona-Lockdown betroffen und sie werden die letzten sein, die am Ende aus der Krise herauskommen." Knapp 70 Prozent der vom DRV jüngst befragten Reisebüros sehen sich "massiv in ihrer Existenz bedroht", bei den Reiseveranstaltern seien es mehr als die Hälfte.

Foto: Reisende an einem Gepäckband, über dts Nachrichtenagentur

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