
Abzüglich der Austritte verbleibe ein deutlicher Positivsaldo. "Die Beteiligung in den Tarifrunden ist so groß wie seit vielen Jahren nicht mehr", sagte Verdi-Vorsitzender Frank Werneke. Einen positiven Saldo verzeichnen momentan auch die IG Metall und die IG Bau. Während bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im ersten Quartal 6.600 Eintritte 5.500 Austritten gegenüberstehen, verzeichnet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein "deutliches Wachstum". "Angesichts der Rekordinflation ist der ökonomische Druck für viele Menschen aktuell größer als in der Vergangenheit", sagte NGG-Vorsitzender Guido Zeitler. "Den Leuten brennt das Portemonnaie, sie können es kaum erwarten, die Streikwesten überzustreifen." Hagen Lesch vom arbeitgebernahen Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) sagte der "Welt am Sonntag": "Die Zugänge sind bemerkenswert, doch die Frage bleibt, wie nachhaltig die Entwicklung ist." Auch die Zahl der Austritte werde seiner Einschätzung nach weiterhin hoch bleiben - insbesondere wegen der Überalterung.
Foto: Verdi, über dts Nachrichtenagentur